Wattwil SG sagt nein zu einer 700 Meter-Abstandsregel für Windräder
1256 Personen stimmten gegen die «700-Meter-Abstandsinitiative» und 810 dafür, wie die Gemeinde Wattwil am Sonntag mitteilte. Bei einer Annahme der Initiative hätte das Baureglement der Gemeinde ergänzt werden müssen. Die Stimmbeteiligung lag bei 37.2 Prozent.
«Damit ist weder ein Windkraftprojekt beschlossen noch bewilligt», liess sich Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner zum Ausgang der Abstimmung zitieren. Für eine Realisierung sei weiterhin ein langer Weg zu beschreiten. «In diesem Rahmen werden die Betroffenen einbezogen und die Bevölkerung informiert», so der Gemeindepräsident weiter.
Das Initiativkomitee hatte sein Anliegen damit begründet, dass moderne Windkraftanlagen «überdimensionale Industriebauten» seien mit Auswirkungen auf Lärm, Schattenwurf oder den Wert von Immobilien. Zudem verwies das Komitee auf andere Gemeinden, die bereits entsprechende Regeln in den Baureglementen festgelegt hätten.
Zwei mögliche Standorte in der Gemeinde Wattwil
Der Gemeinderat von Wattwil hatte sich gegen die Initiative ausgesprochen. Er teilte im Vorfeld schriftlich mit, dass kommunale Abstandsvorschriften «keine absolute Geltung» hätten. Die erforderlichen Abstände müssten weiterhin im Rahmen einer Sondernutzungsplanung und für jedes Projekt einzeln festgelegt werden.
Die Regierung des Kantons St. Gallen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Windenergie an der Stromproduktion zu erhöhen. Ein Raumplanungsbüro hatte 2022 im Auftrag des Kantons St. Gallen 17 Gebiete eruiert, die für die Errichtung von Windparks geeignet seien.
In den entsprechenden Gebieten soll künftig der Bau von bis zu acht Windenergieanlagen möglich sein. Zu diesen sogenannten «Windeignungsgebieten» gehören unter anderem die Standorte Krinau und Laad auf dem Gemeindegebiet von Wattwil.