Metall Zug mit Umsatzeinbruch im ersten Semester
Den Umsatz bezifferte Metall Zug am Donnerstag auf 228,4 Millionen Franken, was einem Rückgang von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Unter Berücksichtigung von Devestitions- und Akquisitionseffekten, des Wegfalls von Schleuniger sowie Währungseinflüssen wäre die Gruppe organisch jedoch um 9,5 Prozent gewachsen. Der hohe Auftragsbestand per Ende 2022 und die Erholung der Lieferketten haben laut Mitteilung Umsatzeinbussen abgefedert.
Nachfrage in USA gebremst
Bei den Sparten kam es bekanntlich zu einer Veränderung: Der zuvor grösste Geschäftsbereich Wire Processing fällt in diesem Halbjahr durch den Verkauf von Schleuniger an Komax weg. Der aktuelle Umsatz berechnete sich aus den verbleibenden Sparten Medical Devices, Infection Control, Technologicecluster & Infra und Andere.
Darunter entwickelte sich der Bereich Infection Control mit einem Umsatz von 88,5 Millionen positiv, das organische Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode betrug 23,5 Prozent.
Die neu grösste Sparte Medical Devices hingegen erzielte einen leicht rückläufigen Umsatz von 93,9 Millionen Franken nach 105,9 Millionen im ersten Halbjahr 2022. Hierbei machten sich eine rückläufige Nachfrage im US-Markt aufgrund eines Lagerabbaus der Distributoren bemerkbar. Dadurch werde die Umsatzentwicklung voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte unter dem Vorjahr liegen, hiess es.
Unter diesen Bedingungen ging der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT markant zurück. Das Betriebsergebnis kam auf 7,6 Millionen zu stehen, ein Rückgang von 67 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Ohne den Wegfall von Schleuniger (13,7 Millionen) wäre der EBIT jedoch nur leicht gesunken.
Das Finanzergebnis stieg derweil deutlich auf 8,7 Millionen nach 2,2 Millionen im Vorjahr. Darin enthalten sind die anteiligen Ergebnisse der V-ZUG-Gruppe und von Komax, an welchen Metall Zug eine Beteiligung von 30 respektive 25 Prozent hält.
Ausblick getrübt
Unter dem Strich verdiente die Industriegruppe 13,3 Millionen Franken im Vergleich zu 19,1 Millionen Franken im ersten Semester 2022. Damit wurden die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens für alle Kennzahlen leicht übertroffen.
Mit Blick nach vorne zeigt sich die Gruppe nach dem verhaltenen Semester und wegen der geplanten weiteren Investitionen in Forschung und Entwicklung im Bereich Medical Devices vorsichtig: Das Unternehmen rechnet mit einer verhaltenen Geschäftsentwicklung und einem niedrigeren Betriebsergebnis im zweiten Halbjahr als im ersten Halbjahr.