Graubünden will Ausweichverkehr automatisch verhindern
Bis solche vollautomatisierten Anlagen installiert werden können, dauert es voraussichtlich bis 2030, sagte Reto Knuchel, Kantonsingenieur beim Bündner Tiefbauamt der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag. Dafür braucht es einen Verkehrsrechner, der Echtzeitdaten des Verkehrsaufkommens bereits ab Zürich und St. Gallen liefert. Nur so kann die Anlage rechtzeitig umschalten und die Autofahrer daran hindern, durch die Dörfer zu fahren.
Betroffen sind vor allem die Ortschaften Bonaduz und Rhäzüns, sowie Domat/Ems, Chur und Zizers entlang der A13. Seit 2022 werden hier Massnahmen getestet. Vor den Siedlungsgebieten wird der Verkehr «dosiert». Eine Lichtsignalanlage steht dafür 120 Sekunden auf rot und nur 40 Sekunden auf grün. So wird das Ortszentrum entlastet und das Interesse geschwächt, von der Autobahn abzufahren.
Dies hatte sich jedoch nachteilig auf den ÖV ausgewirkt, so Knuchel. Für die Linie Chur-Domat/Ems werde nun deshalb eine ÖV-Priorisierung geprüft.
Anlagen werden «sicher etwas kosten»
Auch für die Ortschaften entlang der A28 Richtung Davos werden die Dosierungsmassnahmen bis zu einer Vollautomatisierung weitergeführt. Wie teuer diese Variante wird, konnte Knuchel noch nicht sagen, aber sie werde «sicher etwas kosten».
Langfristig müsse man das ursächliche Problem des Nadelöhrs zwischen Ausgangs Domat/Ems und Rothenbrunnen angehen - dort wird die Autobahn von vier auf zwei Spuren reduziert. Ein allfälliger Ausbau würde noch Jahrzehnte dauern, deshalb sei die Investition in vollautomatisierte Anlagen gerechtfertigt.