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Astra präsentiert Lösungen für Thurgauer Verkehrsprobleme

Strassenbau

Astra präsentiert Lösungen für Thurgauer Verkehrsprobleme

19. Dezember 2024, 11:10 Uhr
Der Thurgauer Regierungsrat begrüsst die Ergebnisse der Korridorstudie N23 des Bundesamtes für Strassen. (Archivbild)
© KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Als Ergebnis einer Studie hat das Bundesamt für Strassen (Astra) konkrete Vorschläge für die Verkehrssituation auf der N23 präsentiert. Unter anderem sind Strassenbauprojekte im Raum Amriswil/Romanshorn und in Weinfelden vorgesehen. Der Regierungsrat lobt «die überzeugende Gesamtstrategie».

Mit der Korridorstudie sei die Verkehrssituation auf der N23 zwischen der Verzweigung Grüneck und Arbon geprüft worden, teilte das Astra am Donnerstag mit. Als Ergebnis werden nun konkrete Projekte vorgestellt. Ziel ist die Entlastung der wichtigsten Zentren im Thurgau. Zum Konzept gehören auch Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr sowie für das ÖV-Angebot.

Zu den Vorhaben zählen etwa die Umfahrung von Weinfelden im Ottenbergtunnel, die Umfahrung von Amriswil, Neukirch und Steinebrunn sowie die Anbindung von Romanshorn mit einer Überdeckung südwestlich von Romanshorn. Die Linienführung dieser Umfahrungen entspreche weitgehende den kantonalen Vorarbeiten, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Thurgau zu den Plänen.

Das Ergebnis der Korridorstudie sei aus Sicht des Regierungsrats «eine überzeugende Gesamtstrategie, die den heutigen Gegebenheiten Rechnung trägt», wird Regierungsrat Dominik Diezi (Mitte) zitiert. Dank der Umfahrungen würden die Ortsdurchfahrten entlastet und die Ortschaften aufgewertet. Ausserdem werde mit den Tunnels und Überdeckungen der Strasse Kulturland geschont.

Einst gab es harsche Kritik aus dem Thurgau

Unter dem ursprünglichen Namen Bodensee-Thurtal-Strasse (BLS) plante der Thurgau eine neue Strasse von der Autobahn A7 östlich von Frauenfeld auf einer Länge von rund 33 Kilometern quer durch den Kanton bis nach Arbon. Die Thurgauer Stimmberechtigten befürworteten das Projekt im Jahr 2012 an der Urne zu.

Verantwortlich für das Projekt ist der Bund. Dieser wollte die 1,7 Milliarden Franken teure Strasse aber vorerst nicht realisieren, sondern noch einmal überprüfen. Die Zurückstellung des Vorhabens durch den Bund löste im Thurgau zum Teil harsche Kritik aus.

Kanton prüft die Auswirkungen auf OLS-Planung

Die Thurgauer FDP zeigte sich am Donnerstag in einer Stellungnahme erfreut über das vom Astra skizzierte weitere Vorgehen zur N23. Eine echte Anbindung des ganzen Kantons an das Nationalstrassennetz sei für den Thurgau als Wirtschaftsstandort von grösster Bedeutung.

Mit der N23 hängt auch die geplante Oberlandstrasse (OLS) des Kantons zusammen. Werde die N23 gebaut, brauche es die OLS, um die Dörfer zwischen Amriswil und Kreuzlingen vor zusätzlichem Durchgangsverkehr zu schützen, so die Meinung des Kantons. Am Donnerstag schrieb er in seiner Mitteilung: «Im Weiteren wird der Regierungsrat prüfen, was die Auswirkungen auf die Planung der Oberlandstrasse (OLS) sind.»

Über die Weiterbearbeitung und Konkretisierung der nun vom Astra in der Korridorstudie skizzierten Umfahrungsprojekte soll im Rahmen des nächsten Strategischen Entwicklungsprogramms (STEP Nationalstrassen) entschieden werden. «Der Bundesrat wird das nächste STEP voraussichtlich im Frühling 2026 in die Vernehmlassung schicken», teilte das Astra mit.

Quelle: sda
veröffentlicht: 19. Dezember 2024 11:10
aktualisiert: 19. Dezember 2024 11:10