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Wie der Vater so der Sohn und der ewige Ronaldo

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Wie der Vater so der Sohn und der ewige Ronaldo

5. Juni 2025, 17:07 Uhr
Francisco Conceição traf herrlich zum 1:1 gegen Deutschland
© KEYSTONE/AP/Martin Meissner
Es sind zwei besondere Geschichten, die Francisco Conceição und Cristiano Ronaldo am Mittwochabend beim 2:1-Sieg von Portugal gegen Deutschland im Halbfinal der Nations League schreiben.

Francisco Conceição traf in der 63. Minute, fünf Minuten nach seiner Einwechslung, zum 1:1. Der Offensivspieler von Juventus Turin mit einem Marktwert von 36 Millionen Euro liess Robin Gosens mit einem Turbo-Antritt alt aussehen und schlenzte den Ball herrlich ins Tor. So schön der Treffer war, speziell machte ihn, dass er damit in die Fussstapfen seines Vaters Sergio trat. Dieser erzielte an der EM vor 25 Jahren, beim zuvor letzten Sieg von Portugal gegen Deutschland, sämtliche drei Treffer der Partie und besiegelte damit das blamable Vorrunden-Out der DFB-Auswahl.

Damals war der 22-jährige Francisco Conceição noch gar nicht auf der Welt. Er spricht vor jedem Spiel mit seinem Vater. «Das ist ein Ritual von uns. Er hat mir Glück gewünscht und gesagt, ich soll das Beste tun, was ich kann», erzählt Francisco Conceição. Das ist ihm mehr als gelungen, er war auch sonst mit seiner Schnelligkeit ein belebendes Element.

Den Kritikern getrotzt

Sein Vater Sergio Conceição bestritt sein letztes Länderspiel am 6. September 2003. Wenige Tage zuvor gab ein gewisser Cristiano Ronaldo sein Debüt für Portugal. Das sagt eigentlich schon alles aus über dessen sportliche Langlebigkeit. Mittlerweile ist der Starstürmer 40 Jahre alt.

Vor dem Halbfinal in der Nations League gegen Deutschland schrieb die renommierte «Frankfurter Allgemeine Zeitung»: «Ausgerechnet Superstar Ronaldo wird zum Problem». Gerade gegen stärkere Gegner habe er mittlerweile Schwierigkeiten, seine Erfahrung und Treffsicherheit auszuspielen. Nun schoss Ronaldo in der 68. Minute das siegbringende 2:1. Es war für ihn das siebente Tor in seiner achten Partie in der laufenden Nations League und der 137. Treffer im 220. Länderspiel. Damit strafte er seine Kritiker einmal mehr Lügen - geringere Antrittsschnelligkeit hin oder her.

Zukunft offen

Obwohl Ronaldo in seiner eindrücklichen Karriere schon sehr vieles erlebt hat, gab es für ihn am Mittwochabend eine Premiere. Denn es war für ihn im sechsten Spiel gegen Deutschland der erste Sieg. Die ersten fünf Duelle gingen mit einem Torverhältnis von 5:15 verloren. Notiz am Rande: Er ist nun der älteste Spieler, der ein Tor gegen Deutschland erzielt hat. Bislang war dies der damals 38-jährige Bosnier Edin Dzeko.

«Sein Ehrgeiz, immer weiterzumachen, ist unglaublich», sagt Teamkollege Bernardo Silva über CR7. Trainer Roberto Martinez lobte Ronaldo als absolutes Vorbild. «Cristiano verliert nie seinen Hunger, seinen Antrieb. Er spielt nicht, um Rekorde zu erreichen, sondern um besser zu werden.»

Derweil eilte CR7 fast unbemerkt zum Mannschaftsbus. Wie es mit ihm weitergeht, ist offen. Klar ist, dass der Vertrag mit dem saudi-arabischen Verein Al-Nassr am 30. Juni ausläuft. Es sieht nach Abschied aus. Gut möglich, dass Ronaldo auch an der am 15. Juni beginnenden Klub-WM in den USA zu sehen sein wird. Zuerst möchte er aber am Sonntag im Final der Nations League für die nächste Schlagzeile sorgen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 5. Juni 2025 17:07
aktualisiert: 5. Juni 2025 17:07