Union mit Premiere in der Königsklasse
«Wir sind noch kein Champions-League-Verein», sagte der 57-jährige Zürcher. Wer hätte diese Entwicklung erwartet, als Fischer vor fünf Jahren in der Alten Försterei als neuer Trainer der Köpenicker vorgestellt wurde? Das Team spielte damals in der 2. Bundesliga, nun steht der Auftritt im Estadio Santiago Bernabeu an, wo der Rekordsieger des grössten internationalen Klub-Wettbewerbs seine Heimspiele austrägt.
Viel mehr Gegensätze sind kaum möglich und genau das wollen sich die Berliner zu Nutze machen. Denn auch Mittelfeldspieler Robin Gosens weiss, was an einem guten Abend für sein Team möglich ist. «90 Minuten Fussball, in denen der kleine Gegner dem grossen Gegner auch mal wehtun kann. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele im Fussball», sagte der deutsche Internationale, der wie Italiens Europameister Leonardo Bonucci genau für diese grossen Auftritte nach Berlin geholt wurde.
Auch bereits Erfahrungen in der Königsklasse gesammelt hat Fischer vor sieben Jahren als Trainer des FC Basel. Die Kampagne war jedoch eher erfolglos; gegen Ludogorez Rasgrad spielte der FCB zweimal unentschieden, gegen Paris Saint-Germain sowie Arsenal verlor er beide Duelle und schied als Gruppenletzter aus. Fischers Vertrag bei den Baslern wurde daraufhin nicht verlängert, was zur erfolgreichen Zeit mit Union führte. Mit den Berlinern soll nun der erste Sieg in der Champions League folgen - nach Möglichkeit gleich zu Beginn in der spanischen Hauptstadt.
Die beiden Schweizer Nationalspieler Yann Sommer und Djibril Sow spielten ebenfalls in Spanien. Der Torhüter von Inter Mailand trifft mit seinem Team auswärts auf San Sebastian, das knapp zehn Jahre nach dem bisher letzten Auftritt wieder in der Champions League antritt. Derweil empfängt Sow mit Sevilla den RC Lens, dessen letztes Spiel in der Königsklasse (13. November 2002) noch weiter zurückliegt als jenes von San Sebastian.