Spaniens Weltmeister-Trainer Jorge Vilda entlassen
Etwas mehr als zwei Wochen nach dem gewonnenen WM-Final gegen England trennte sich der spanische Fussballverband RFEF am Dienstag von Weltmeister-Trainer Jorge Vilda. Die Nachfolge tritt die 41-jährige Ex-Nationalspielerin Montserrat Tome an. Damit hat erstmals eine Frau den Posten inne. Die spanischen Weltmeisterinnen gastieren am 26. September im Rahmen der neu geschaffenen Nations League zum Spiel gegen die Schweiz in St. Gallen.
Rücktritte und Streik
Die Entlassung des seit langer Zeit umstrittenen Vilda sei «eine der ersten Umstrukturierungsmassnahmen» infolge des Skandals, teilte der RFEF mit. Der 42-Jährige, der seit 2015 im Amt war, ist ein Vertrauter von Rubiales und stand wegen seiner Methoden in der Kritik.
Im vergangenen Jahr hatten mehrere Spielerinnen gegen ihren Trainer rebelliert und den Rücktritt aus dem Nationalteam vollzogen. Damals hielt der Verband zu Vilda. Nachdem der mittlerweile von der FIFA suspendierte Rubiales bei der Siegerehrung nach dem Gewinn des WM-Titels die spanische Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst hatte, traten deren Teamkolleginnen ebenfalls in den Streik. Auch zahlreiche Mitglieder von Vildas Trainerstab reichten nach der WM ihren Rücktritt ein.
Verband bittet um Entschuldigung
In einer weiteren Mitteilung entschuldigte sich der RFEF am Montag bei der «Fussball-Welt» für das «völlig inakzeptable Verhalten» des umstrittenen Verbandspräsidenten bei der Siegerehrung. «Der Schaden, der dem spanischen Fussball, dem spanischen Sport, der spanischen Gesellschaft und den Werten des Fussballs und des Sports insgesamt zugefügt wurde, ist enorm», erklärte der Verband, der Rubiales Ende August zum Rücktritt aufgefordert hatte. Dieser hält jedoch an seinem Posten fest.