«Sie können aus scheinbar Nichts etwas kreieren»
Zur Bemerkung, dass die Schweizer von den Briten nicht richtig gefordert worden seien, sagt Bertschy diplomatisch: «Das sind nicht die richtigen Worte. Jeder Gegner an einer WM hat seinen Platz verdient. Es gab sehr viele Strafen, darunter litt der Rhythmus. Aber klar hätte von uns mehr Intensität erwartet werden können.» Im ersten Drittel hätten sie sehr gut Druck gemacht, danach sei die Partie nicht mehr schön zum Zuschauen gewesen.
Der bei Fribourg-Gottéron tätige Bertschy ist ein Spieler, wie ihn sich ein Trainer wünscht. Der 30-Jährige ist polyvalent einsetzbar, bringt viel Energie aufs Eis und akzeptiert jede Rolle, ohne zu murren. Seit 2019 ist er an jeder WM dabei. In der ersten Partie in Prag gegen Norwegen (5:2) kam er allerdings bloss als 13. Stürmer während 6:30 Minuten zum Einsatz.
Das zweite Spiel begann er in der vierten Sturmlinie, doch nach dem schwachen Startdrittel gegen Österreich (1:2, am Ende 6:5) durfte er in der Folge an der Seite von Top-Center Nico Hischier spielen. Auch nach der Ankunft von Kevin Fiala am Montag setzte ihn Nationaltrainer Patrick Fischer in der ersten Reihe ein.
Wie ist es, mit zwei NHL-Cracks wie Hischier und Fiala zusammenzuspielen? «Sie können aus scheinbar Nichts etwas kreieren. Ich versuche einfach, mir treu zu bleiben.» Wenn er ihnen mit seinem Speed und seiner Zweikampfstärke helfen könne, dann sei das umso besser. Hischier beschreibt Bertschy als «unglaublichen Zweiweg-Stürmer» und die technischen Fähigkeiten von Fiala seien eine Augenweide.
Nun freut sich Bertschy auf den freien Donnerstag, denn die nächste Partie der Schweizer steht erst am Samstag um 12.20 Uhr gegen Dänemark auf dem Programm. «Ich werde sicher etwas in die Stadt gehen und die Sonne geniessen.» Es sei eine intensive erste Woche gewesen, da tue es gut, etwas den Kopf zu lüften. Am Abend gehen die Spieler dann zusammen essen.