Lara Gut-Behrami Zweite bei Lindsey Vonns beachtlichem Comeback
Eine Woche nach der Speed-Ouvertüre in Beaver Creek gehörte Gut-Behrami auch in der Engadiner Sonnenstube zu den Besten. 18 Hundertstel trennten die 33-jährige Olympiasiegerin bei perfekten Bedingungen von der Siegerin, der Österreicherin Cornelia Hütter, und vom 23. Weltcupsieg in ihrer Paradedisziplin, um 15 Hundertstel liess sie die drittplatzierte Italienerin Sofia Goggia hinter sich.
Wie gut ihre Form zwei Monate nach dem Forfait in Sölden wegen der Auswirkungen einer hartnäckigen Grippe bereits wieder ist, zeigten nicht nur der dritte Podestplatz im dritten Speedrennen der Saison und die angriffige Fahrweise, sondern auch ihre Reaktion auf den 93. Karriere-Podestplatz. Weil ihr keine makellose Fahrt gelang, zeigte sich Gut-Behrami im SRF-Interview nur halbwegs zufrieden. «Ich machte unten einen ziemlich groben Fehler, darüber rege ich mich auf. Mit meinem Skifahren bin ich aber zufrieden», meinte sie.
Vonn schneller als Gisin und Stuhec
Wegen Lindsey Vonns Comeback, das Ski-Legenden wie Pirmin Zurbriggen («Es besteht die Gefahr, dass sie sich ihr künstliches Knie zerfetzt.») mit grosser Skepsis beäugen, rückte Gut-Behramis nächstes Top-Resultat an diesem prächtigen Samstag indes in den Hintergrund.
Die 40-jährige Amerikanerin, die es knapp sechs Jahre nach dem gesundheitlich erzwungenen Rücktritt mit einer Teilprothese im rechten Knie noch einmal wissen will, ging das Rennen zaghaft an, steigerte sich dann aber eindrücklich. Bei der ersten Zwischenzeit lag Vonn mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand ausserhalb der ersten 30, im Ziel gehörte sie als Vierzehnte trotz der ungünstigen Startnummer 31 zu den ersten 15.
«Einfach geil» und «ein super erster Schritt» sei es gewesen, befand Vonn. Mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf Hütter war sie schneller als die direkt hinter ihr klassierte drittbeste Schweizerin Michelle Gisin und Speed-Grössen wie Ilka Stuhec (18.) und Stephanie Venier (19.). «Hut ab vor dieser Leistung auf einer technisch schwierigen Strecke», anerkannte Gisin.
Hütter beendet österreichische Durststrecke
Zweitbeste Schweizerin war Corinne Suter im guten 10. Rang. Die Schwyzerin, die in Beaver Creek ihr Comeback nach dem Kreuzbandriss im Januar gegeben hatte, sprach von «einem guten nächsten Schritt in die richtige Richtung».
Hütter, die schon die Abfahrt in Beaver Creek gewonnen hatte, beendete mit ihrem 8. Weltcup-Sieg eine 18-jährige österreichische Durststrecke im Super-G von St. Moritz. Seit Michaela Dorfmeisters Doublette 2006 hatte im Engadin einzig Mirjam Puchner 2016 in der Abfahrt als Österreicherin triumphiert.
Am Sonntag (11.00 Uhr) steht in St. Moritz ein weiterer Super-G im Programm. Schafft es Lara Gut-Behrami wiederum unter die ersten drei oder legt Suter weitere Schippen drauf, wäre es geschlechterübergreifend der 13. Podestplatz in Folge für das Team von Swiss-Ski.