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Keine Olympischen Spiele 2030 in der Schweiz

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Keine Olympischen Spiele 2030 in der Schweiz

29. November 2023, 19:09 Uhr
Keine Olympischen Winterspiele 2030 in der Schweiz
© KEYSTONE/APA/APA/EXPA/JOHANN GRODER
Der Traum von Olympischen Winterspielen in der Schweiz ist vorerst geplatzt. Während das IOC die Schweizer Bewerbung für 2030 fallen lässt, öffnet sie die Tür für eine Austragung 2038.

Der negative Entscheid des IOC folgt fünf Tage nach dem einstimmigen Beschluss des Schweizer Sportparlaments, die Olympia-Pläne für 2030 weiter voranzutreiben. Die Schweizer Idee von dezentralen Spielen, mit bestehenden Wettkampfstätten und Austragungsorten über das ganze Land verteilt, fand beim IOC (vorerst) keinen Anklang. Das IOC sei vom Schweizer Projekt zwar überzeugt, es sehe aber unter anderem in den Bereichen Planung der Sportstätten und der Finanzierung noch Potenzial zur Optimierung, schreibt Swiss Olympic in einem Communiqué.

Frankreich 2030, Salt Lake City 2034

Für die Winterspiele 2030 interessierten sich auch Schweden und Frankreich. Einzig letzteres erhielt vom IOC grünes Licht für den Eintritt in die Dialog-Phase. Somit erhält Frankreich nur sechs Jahre nach den Sommerspielen 2024 auch die Winterspiele. Die Zusage im kommenden Juli scheint nach dem in Paris gefällten Entscheid des IOC nur noch Formsache.

Für die Schweiz ist es eine weitere Enttäuschung in der langen Liste der Olympiabewerbungen. Nachdem sie 1928 und 1948 zwei Mal Austragungsort von Winterspielen war (beide Male in St. Moritz), gab es in den letzten Jahrzehnten mehrere Anläufe für Schweizer Olympia-Bewerbungen, etliche sind an der Urne gescheitert. Nicht so dieses Mal. Gemäss einer Machbarkeitsstudie befürworteten zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung das aktuelle Projekt.

Auch beim alternativ ins Auge gefassten Austragungsjahr 2034 kam die Schweiz nicht in die Kränze. Die amerikanische Bewerbung aus Salt Lake City ist die einzige, die vom IOC weiterverfolgt wird.

Tür für 2038 «weit offen»

Ganz vom Tisch ist der Traum von Olympischen Winterspielen in der Schweiz aber nicht. Das IOC erteilte der Schweiz für 2038 ein Vorzugsrecht, sollte sie sich erneut bewerben. Dies bedeutet, dass die Schweiz bis Ende 2027 Zeit hat, die angesprochenen Themen zu vertiefen und exklusiv in den «Targeted Dialogue» für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2038 einzusteigen, sofern beide Parteien sich dafür bereit fühlen.

«Wir hatten zwar die Olympischen und Paralympischen Spiele 2030 oder 2034 im Fokus. Gerade im Sport heisst es aber, flexibel zu sein», sagt Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl. «Wir erhalten nun die Chance, unser Projekt gemeinsam weiterzuentwickeln und sind überzeugt, dass wir mit unseren Rahmenbedingungen, der grossen Erfahrung und Verlässlichkeit auch im Hinblick auf 2038 ein hervorragender Partner für das IOC sind.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. November 2023 18:30
aktualisiert: 29. November 2023 19:09
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