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Iga Swiatek auf den Spuren von Nadal und Evert

French Open

Iga Swiatek auf den Spuren von Nadal und Evert

8. Juni 2024, 16:23 Uhr
Fest umschlungen: Iga Swiatek ist die unangefochtene Königin von Paris
© KEYSTONE/AP/Christophe Ena
Iga Swiatek triumphiert zum insgesamt vierten Mal am French Open in Paris, zum dritten Mal in Folge. Im Final deklassiert die 23-jährige Polin die überraschende Italienerin Jasmine Paolini 6:2, 6:1.

Ins Straucheln - im übertragenen Sinn - kam Iga Swiatek erst bei der Siegerehrung, wo sie mehr als einmal aus dem Tritt geriet. Auf dem Platz wandelt sie hingegen geradezu traumwandlerisch sicher über den roten Sand. In Paris die Weltnummer 1 seit 2021 ungeschlagen.

Ihre Zahlen erinnern immer stärker an die von Rafael Nadal oder zumindest von Chris Evert. Als erst dritter Spielerin in der Profiära nach Monica Seles und Justine Henin gelang ihr nun der Hattrick. Zusammen mit den Siegen in Roland Garros 2020 und am US Open 2022 steht sie nun bei fünf Grand-Slam-Titeln. «Ich liebe diesen Ort einfach», schwärmte die Polin.

Auf der Jagd nach dem Rekord von Evert

Den Pokal erhielt Swiatek aus den Händen der Rekordsiegerin Evert (7 Titel). Kann sie deren Bestmarke dereinst egalisieren oder sogar auslöschen? Während sich die stets bescheidende und (neben dem Platz) zurückhaltende Polin um eine Antwort ziert, ist für die Finalgegnerin Paolini klar: «Auf jeden Fall, sie ist ja erst 22 Jahre alt.»

Die Italienerin, die im Ranking von Platz 15 auf 7 nach vorne stossen wird, vermied immerhin ein 6:0, wie es vielen Gegnerinnen gegen Swiatek einstecken musste. Im ersten Satz führte sie sogar mit Break 2:1, danach wurde der Druck der Polin aber zu gross. Nach nur 70 Minuten war der Final bereits zu Ende. Dennoch meinte die 28-Jährige aus der Toskana, die mit ihrem Lachen in den letzten Tagen das Publikum lägst für sich gewonnen hatte: «Hier gegen Iga zu spielen, ist wahrscheinlich das schwierigste, das es gibt. Aber ich habe trotzdem jeden Moment genossen.»

Nur von Osaka gefordert

In Paris gelang es einzig der nach ihrer Babypause ungesetzten Naomi Osaka, der Topfavoritin Paroli zu bieten. In der 2. Runde musste Swiatek einen Matchball abwehren, ehe sie sich in der besten Partie des Frauenturniers durchsetzen konnte. Ansonsten geriet die Polin nie auch nur ansatzweise in Bedrängnis.

Trotz ihrer jungen Jahre ist Swiatek mit ihren nun fünf Grand-Slam-Pokalen bereits auf einer Stufe mit einer Martina Hingis oder Maria Scharapowa. Kein Wunder, wird sie am French Open angesichts ihrer Dominanz bereits mit Rafael Nadal verglichen.

Die nur 1,63 m grosse Paolini zeigte hingegen eindrücklich, was mit Spielintelligenz, Kampfgeist und Überzeugung möglich ist. Die Italienerin ist eine der Entdeckungen des Jahres. Am Sonntag steht sie auch noch im Doppelfinal. Sie wird auch den Tag nochmals geniessen - und wohl froh sein, dass sie da nicht mehr die Power und Präzision von Swiatek kontern muss.

Quelle: sda
veröffentlicht: 8. Juni 2024 16:23
aktualisiert: 8. Juni 2024 16:23
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