Handball-Goalie Portner nach positivem Dopingtest suspendiert
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Nada) teilte den Befund am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, nachdem Portner und sein Verein, der Bundesliga-Spitzenklub Magdeburg, bereits am Mittwochabend über den Dopingverdacht informiert hatten.
«Diese Information hat mich zutiefst schockiert», schrieb der 30-jährige Berner auf Instagram. «Ich wurde darüber informiert, dass eine Wettkampfkontrolle von mir offenbar ein ‹von der Norm abweichendes Analyseergebnis› aufweist und daher ein Ergebnismanagement-Verfahren eingeleitet worden ist.»
Portner streitet Fehlverhalten ab
Methamphetamine sind synthetisch hergestellte Substanzen, die umgangssprachlich Crystal Meth genannt werden. Medizinisch kann Methamphetamin zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genutzt werden. Im Leistungssport kann es die Wachsamkeit erhöhen.
Doch wie kommen die Substanzen in den Körper des Spitzensportlers? Portner bedaure die Situation sehr und werde alles daran setzen, um darzulegen, «dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe und immer im Sinne der Werte des Sports gehandelt habe - und künftig handeln werde», schrieb Portner und bat um Verständnis, dass er «vorerst keine weiteren Verlautbarungen hierzu machen» könne.
Zu der Substanz äusserte sich am Donnerstag Anwalt Rainer Tarek Cherkeh. «Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz», teilte Cherkeh mit.
Laut den Richtlinien der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland hat der Sportler das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Bestätigt diese das «Ergebnis der A-Probe nicht», dürfe der vorläufig suspendierte Athlet an nachfolgenden Wettkämpfen der Veranstaltung teilnehmen, heisst es bei den Athletenschutzrechten. Portner könne auch innerhalb der Fristen Widerspruch einlegen.
Kein Kommentar des Vereins
Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt verwies auf Anfrage auf den Rechtsbeistand des Vereins und wollte die Angelegenheit nicht kommentieren. Dafür aber die auf Sportrecht spezialisierte Anwaltskanzlei: «Der SC Magdeburg unternimmt, soweit ihm möglich, alles zur Aufklärung des Sachverhalts. Sowohl jetzt als auch im Rahmen eines Verfahrens vor den zuständigen Gremien des Verbandes.»
Der Weltklasse-Torhüter spielt seit 2022 beim SC Magdeburg. Er hat noch einen Vertrag bis 2027 beim aktuellen Meisterschaftszweiten. Wie erwartet, wurde er nun von der Liga suspendiert und fehlt am Wochenende im Final-Four-Turnier um den Cupsieg.