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Eine USA-Tour zwischen Sichtung und Feinschliff

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Eine USA-Tour zwischen Sichtung und Feinschliff

3. Juni 2025, 10:16 Uhr
Pressekonferenz im Flugzeug: Trainer Murat Yakin erklärt den Zweck der USA-Reise des Nationalteams
© KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Die Nationalmannschaft kommt am Montag in den USA an, wo sie zwei Vorbereitungsspiele bestreitet. Die Reise soll die Möglichkeit geben, Anpassungen vor dem Beginn der WM-Qualifikation vorzunehmen.

Ein Jahr vor der WM in Nordamerika ist die Nationalmannschaft auf Sichtungstour. Zwar werden weder in Salt Lake City, wo die Schweiz am Samstag (22.00 Uhr) gegen Mexiko antritt, noch in Nashville, wo sie drei Tage später (Mittwoch, 2.00 Uhr) gegen die USA spielt, WM-Spiele ausgetragen. Doch Murat Yakin wollte seine Spieler auf die «amerikanische Zeit» einstimmen, um ihnen einen Vorgeschmack zu geben und sie zu motivieren, im Juni 2026 wieder dorthin zu reisen.

Vorgeschmack und Motivation für die WM

«Das ist der Grund, warum wir uns entschieden haben, diese Reise zu organisieren, um zu sagen: ‹Ok Jungs, wir wollen in einem Jahr wieder hier sein›. Das ist die Botschaft, die wir vermitteln wollen», betonte der Basler bei der Bekanntgabe seines Aufgebots am 22. Mai.

Da im Juli die Frauen-EM in der Schweiz stattfindet, war es für den Verband schwierig, Heimspiele für die Nationalmannschaft der Männer zu organisieren. Deshalb setzte man alles daran, diese USA-Tour möglich zu machen.

Die Rückkehr der Führungskräfte

Im März hatte Murat Yakin ohne mehrere Stammkräfte - allen voran Granit Xhaka und Manuel Akanji - auskommen müssen und mit Stefan Gartenmann, Lucas Blondel und Isaac Schmidt drei Neulinge ins Team geholt. Nun wird der 19-jährige Genfer Johan Manzambi für seine starke letzte Saison beim SC Freiburg belohnt, mit dem er den 5. Platz in der Bundesliga belegt hat.

Mit Ausnahme von Ruben Vargas, der sich noch von einer Oberschenkelverletzung erholt, die er sich Anfang April zugezogen hat, reisten alle Leistungsträger nach Amerika. Während die letzte Länderspielpause Yakin die Gelegenheit bot, das Kader zu testen und zu verbreitern, muss er nun im Land von Uncle Sam die richtige Formel finden, bevor das erste WM-Qualifikationsspiel gegen den Kosovo am 5. September in Basel stattfindet.

Die Rückkehr von Xhaka und Akanji in die Startelf steht ausser Frage. Im Sturm scheinen Breel Embolo und Dan Ndoye unantastbar zu sein, ebenso Gregor Kobel im Tor. Doch Yakin steht wahrscheinlich vor einer kniffligen Denkaufgabe, was das Mittelfeld betrifft.

Überangebot im Mittelfeld

Ardon Jashari ist der beste Spieler der belgischen Liga und würde es verdienen, in der Startaufstellung zu stehen - wie Denis Zakaria, der Captain der AS Monaco, der auch in der nächsten Saison in der Champions League spielen wird. Mit Remo Freuler und Vincent Sierro hat Yakin zwei weitere Mittelfeldakteure mit dem Potenzial zum Stammspieler im Aufgebot.

«Unsere besten Spieler spielen im Mittelfeld», sagte Yakin bei einer Pressekonferenz im Flugzeug zwischen Zürich und Salt Lake City. «Es ist meine Aufgabe, ein System zu schaffen, das es erlaubt, die besten Spieler aufzustellen. Aber ich möchte mich nicht auf ein einziges Schema beschränken, das ich um jeden Preis durchzusetzen versuche.»

Um dieses Rätsel zu lösen, könnte Yakin Zakaria zumindest gegen Mexiko in einer Dreierabwehrkette neben Akanji und einem dritten Mann, der Ricardo Rodriguez sein könnte, aufstellen. Dies würde die linke Flanke Miro Muheim vom Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV anbieten, der im März gegen Luxemburg (3:1) gezeigt hat, wie wertvoll er in dieser Rolle sein kann.

Quelle: sda
veröffentlicht: 3. Juni 2025 10:16
aktualisiert: 3. Juni 2025 10:16