Carlos Rodriguez als Hoffnungsträger für Team Ineos
«Dieser Gesamtsieg ist für mich sehr wichtig. Er zeigt mir, dass ich mit Druck umgehen kann. Das ist eine andere Liga als ein Etappensieg», sagte er im Siegerinterview. «Ich hatte meine Probleme mit dem Regen und der Kälte und ich bin deswegen sehr froh, hier alles gut zu Ende gebracht zu haben. Das Team hat perfekt gearbeitet. Ich bin sehr stolz auf die Leistung all meiner Kollegen», fügte er hinzu.
Mit Druck muss er wohl auch an der Tour de France umgehen, die er im vergangenen Sommer im Schatten des Duells zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar im starken fünften Rang abgeschlossen hatte. Auch wenn Rodriguez nicht auf eine Stufe mit dem Dänen und dem Slowenen gesetzt werden darf, beeindrucken seine Fortschritte in den letzten zwölf Monaten. Sie machen ihn wohl zum Captain bei Team Ineos Grenadiers und zu einem natürlichen Anwärter auf das Podium der nächsten Tour de France, zu der er am 29. Juni in Florenz starten soll.
Rodriguez stand zu Beginn der Schleife durch die Westschweiz etwas im Schatten von Juan Ayuso, der mit UAE Emirates die stärkste Mannschaft im Rücken hatte und als Sieger der Baskenland-Rundfahrt angereist war. Dabei ging vergessen, dass Rodriguez an der Baskenland-Rundfahrt als Zweiter ebenfalls eine sehr starke Leistung gezeigt und vor allem an der letzten Tour de France die Bergetappe hinauf nach Morzine gewonnen hatte.
Der Andalusier hatte an der Tour de Romandie den Unterschied am Samstag mit Platz 3 in der Königsetappe gemacht. Dort entriss er Ayuso, mit erst 21 Jahren ein weiteres junges spanisches Talent, das Gelbe Trikot. Die Tatsache, dass Rodriguez die Tour de Romandie ohne Tagessieg gewann, unterstreicht seine Allrounder-Qualitäten.