Auch im fünften EM-Spiel kein Schweizer Sieg
Leider konnte das Team des abtretenden Nationaltrainers Mario Motta in dieser für beide Nationen bedeutungslosen Partie nicht mehr ganz an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Auch wenn die Schweizer zumindest im dritten Satz bis zum Schluss dranblieben - ein besseres Verdikt wurde vor allem durch die zu hohe Fehlerquote verhindert. Diese konnte auch auch durch die starke Vorstellung von Youngster Lars Migge nicht wettgemacht werden.
Grenzen aufgezeigt bekommen
Natürlich fällt die Bilanz für die Schweizer auf den ersten Blick ernüchternd aus: Fünf Gruppenspiele, ebenso viele Niederlagen und bloss ein Punkt durch die beiden einzigen Satzgewinne gegen Estland. Viel mehr konnte gegen die hochkarätige Gegnerschaft mit drei Teams aus den europäischen Top 6 sowie eigentlich einzig Estland in sportlicher Reichweite allerdings realistischerweise auch gar nicht erwartet werden.
Die Schweizer taten sich zudem bei ihrer zweiten EM-Endrunden-Teilnahme nach 1971 vorerst schwer und enttäuschten während der ersten Hälfte ihres Pensums mit von zu viel Ehrfurcht geprägten, mutlos wirkenden Auftritten. Dies änderte sich erst nach dem 0:2-Satzrückstand im dritten Gruppenspiel gegen Estland. Mit dem Rücken zur Wand schafften die Schweizer den Turnaround doch noch - und hätten nach dem 2:2-Ausgleich mit etwas Glück sogar auch das Tiebreak gewinnen können. Danach konnten sie sogar Welt- und Europameister Italien herausfordern und diesen vor allem beim 23:25 im zweiten Satz ernsthaft unter Druck setzen.
Nun wohl ein Umbruch
Nun dürfte ein Umbruch erfolgen. Vor allem gilt es, Mario Motta, den italienischen Baumeister des internationalen Erstarkens in den letzten Jahren, adäquat zu ersetzen. Zudem dürfte der eine oder andere Routinier die nächste Qualifikations-Kampagne wohl nicht mehr mitmachen. Anderseits haben in Italien, angeführt vom unbekümmerten und erst 19-jährigen Amriswiler Lars Migge, jüngere Akteure wichtige internationale Erfahrungen sammeln können. Für die weitere Entwicklung entscheidend dürfte sein, dass - wie bei den Frauen - die Besten vermehrt ins Ausland wechseln und sich dort auf möglichst hohem Level weiterentwickeln.