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18 Riesenslalom-Siege, Tendenz steigend

Ski alpin

18 Riesenslalom-Siege, Tendenz steigend

6. Januar 2024, 17:53 Uhr
Marco Odermatt feiert seinen Sieg in Adelboden
© KEYSTONE/AP/Giovanni Auletta
Dank seinem neuerlichen Erfolg in Adelboden schliesst Marco Odermatt nach Weltcup-Siegen in seiner Paradedisziplin zum Franzosen Alexis Pinturault auf. Nur noch vier Fahrer liegen vor ihm.

Dann muss die Freude doch raus. Nachdem der soeben im Ziel angekommene Marco Odermatt zuerst vor allem erleichtert scheint, folgt ein Jubelsprung, der bei den TV-Stationen wohl bereits für den nächsten Jahresrückblick abgespeichert wurde. Rückwärts macht der Nidwaldner einen Satz auf die nassen Werbebanden, rutscht dabei etwas gar weit nach hinten, kann sich aber darauf halten. Dann kämpft er sich auf den Boden zurück, blickt ins Publikum und ballt die Faust.

Emotional komme der dritte Sieg in Adelboden zwar nicht an den ersten vor zwei Jahren heran, die Freude sei deswegen nicht kleiner, führt Odermatt später aus. «Dafür kann ich den Erfolg dieses Mal von Anfang an geniessen.» Nicht nur, aber vor allem im Riesenslalom setzt Odermatt neue Massstäbe. Angesichts seiner Dominanz scheint kaum ein Rekord mehr sicher vor dem 26-Jährigen.

Odermatt kaum zu stoppen

Seinen ersten Riesenslalom-Erfolg holte Odermatt am 7. Dezember 2020 im italienischen Santa Caterina. Seither sind allein in dieser Disziplin 17 weitere hinzugekommen. Noch fünf Siege fehlen ihm, um den Wert von Michael von Grünigen einzuholen. Danach folgen in dieser Statistik nur noch der Amerikaner Ted Ligety mit 24, der Österreicher Marcel Hirscher mit 31 und der Schwede Ingemar Stenmark mit 46 Siegen im Riesenslalom.

Odermatts Kaltschnäuzigkeit auch bei schwierigen Bedingungen führte im Berner Oberland einmal mehr dazu, dass seine Konkurrenten bloss ungläubig mit dem Kopf schütteln konnten. Kann Odermatt überhaupt gestoppt werden?

«Odi zu schlagen, ist im Moment brutal schwierig», sagte der zweitplatzierte Aleksander Kilde. Odermatts stärkster Konkurrent der letzten Jahre, wenn es um den Sieg im Gesamt-Weltcup ging, liegt in dieser Saison bereits mehr als 400 Punkte zurück. Deshalb folgte auch keine Kampfansage des Norwegers, der schlicht seinen Podestplatz geniessen wollte. Derzeit scheint ein 2. Platz hinter Odermatt einem kleinen Sieg gleichzukommen. Man ist dann «the best of the rest».

Noch stärker unterwegs als letzte Saison

Nach durchschnittlich erreichten Punkten ist Odermatt in dieser Saison sogar noch etwas besser unterwegs als zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison. Zur Erinnerung: Im vergangenen Winter hatte Odermatt über 2000 Zähler geholt und damit Ski-Legenden wie Aksel Lund Svindal, Hermann Maier oder Felix Neureuther ins Schwärmen gebracht.

Odermatt selbst liess sich in seiner bekannt bescheidenen Art nicht zu grossen Tönen hinreissen. Sachlich konstatierte er, dass er trotz der riesigen Erwartungshaltung inzwischen bestens mit Drucksituationen umgehen könne. «Ich weiss genau, was ich kann und was es braucht, um Siege zu holen. Ich hatte einen klaren Plan und dieser ist aufgegangen.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 6. Januar 2024 17:53
aktualisiert: 6. Januar 2024 17:53
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