Zürcher Stadtrat soll eigenes Tetrapack-Recycling prüfen
Das Parlament hiess das Postulat der Grünen mit 95 Ja zu 22 Nein gut. Der Stadtrat muss sich nun überlegen, wie ein flächendeckendes Tetrapack-Recycling in Zürich aussehen könnte - gegen seinen Willen.
«Das Recycling von Getränkekartons ist eine gute Sache, da sind wir uns einig», sagte SP-Stadträtin Simone Brander. Die Stadt nehme Tetrapacks bereits in Recyclinghöfen und im Cargotram entgegen. «Im Moment wollen wir aber kein flächendeckendes System einführen.»
Dies, weil auf nationaler Ebene bereits ein System aufgebaut werde. Die Stadtzürcher Lösung würde dann von diesem übersteuert. «Aber wir sind selbstverständlich bereit, an einem Pilotversuch mitzumachen.»
«Zürich könnte Pionierin sein»
Nur «mitmachen» war den Grünen zu wenig. «Zürich könnte Pionierin sein, sich mit anderen Gemeinden zusammenschliessen», sagte Anna-Béatrice Schmaltz. Eine nationale Lösung sei zwar erfreulich, allerdings dauere es wohl noch lange, bis diese vorliege.
Gegen das Postulat war die SVP. «Wir sehen nicht ein, weshalb Zürich wieder eine Sonderlösung anzetteln soll», sagte Johann Widmer. Das müsse national gelöst werden. Gegen Recycling hat die SVP aber nichts einzuwenden. Das sei sinnvoll.
Getränkekartons, im Volksmund vor allem unter dem Markennamen Tetrapack bekannt, sind nach Glas und Pet die dritthäufigste Getränkeverpackung. 7 Millionen Getränkekartons werden jährlich in der Schweiz gekauft. Sie bestehen zu rund 75 Prozent aus Karton, zu 20 Prozent aus Polyethylen und zu 5 Prozent aus Aluminium.