Walliser Jägerpräsident warnt vor falschen Erwartungen an Wolfsjagd
Bis diese Ziel erreicht ist, werde es fünf bis zehn Jahre dauern, sagte Vuignier im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Die Politik schürt da zum Teil falsche Hoffnungen.» Er rechnet damit, dass diesen Winter «vielleicht» 10 bis 15 Wölfe geschossen werden. «Wir werden nächsten Sommer wieder gleich viele Wölfe haben wie jetzt.»
Die Wolfsjagd sei schwierig, weil die Tiere ein riesiges Territorium bewohnten, so Vuignier. «Es wird sehr schwierig sein, ihn zu finden. Wölfe sind sehr intelligent und diskret.» Im Gegensatz zur Gemsjagd sei die Wolfsjagd zudem sehr statisch. «Einen Wolf zu schiessen, bedeutet, im Winter nachts bei minus 15 Grad auszuharren, sein Handy nicht einschalten und keinen Lärm machen zu dürfen.»
Wallis will sieben Rudel beseitigen
Die Jagd auf die Raubtiere sei allerdings nötig, sagte Vuignier. «Man darf nicht paranoid sein. Aber es ist schon so, dass der Wolf die Scheu vor den Menschen verloren hat, weil er bis jetzt kaum gejagt wurde.»
Das Wallis will sieben der 13 im Kanton und in den angrenzenden Gebieten lebenden Wolfsrudel beseitigen, wie am Freitag bekannt geworden war. Dies entspricht dem Abschuss von etwa 34 Wölfen bei einer geschätzten Population von insgesamt 90 bis 120 Tieren. Mit der Lockerung des Wolfsschutzes in der Schweiz können Wölfe neu geschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Dies betrifft nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Rudel. Der Bundesrat hatte die Anpassung der Jagdverordnung Anfang November gutgeheissen.