St. Galler Kantonsspital will Leistungsauftrag für Herzchirurgie
Die drei Spitäler planen den Auf- und Ausbau einer gemeinsamen Allianz in der Herzchirurgie. Im Rahmen der Spitalplanung 2024 hätten sich der Kanton St. Gallen und die beiden Appenzell um die Erteilung der Leistungsaufträge durch die beteiligten Regierungen beworben, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die angedachte Allianz hängt von einem positiven Entscheid der Kantonsregierungen ab.
Das Kantonsspital St. Gallen biete als Zentrumsspital der Ostschweiz seit Jahrzehnten ein umfangreiches Leistungsspektrum in der Kardiologie an. Es verfügt bisher jedoch über keinen Leistungsauftrag für die Herzchirurgie. Die geplante Allianz habe zum Ziel, «eine wohnungsnahe, herzchirurgische Versorgung entsprechend zu erweitern und weiterzuentwickeln».
Innerhalb der Allianz soll das Universitätsspital Zürich primär hochspezialisierte Herzchirurgie inklusive Transplantationen abdecken. Das Kantonsspital St. Gallen würde geplante und notfallmässige Standardeingriffe der Herzchirurgie, aber auch komplexe kardiologische Interventionen wie Herzklappeneingriffe durchführen.
Die Allianzpartner sind gemäss Mitteilung überzeugt, dass sich mit einer solchen kantonsübergreifenden Zusammenarbeit die Effizienz der Versorgung im Bereich der Herzchirurgie deutlich steigern lasse. Mit einem Entscheid der Regierungen zum angestrebten Leistungsauftrag sei bis spätestens Ende des ersten Quartals 2024 zu rechnen.
Ausbaupläne während grossem Stellenabbau
Diese Ausbaupläne der Herzchirurgie werden nach kürzlich angekündigten Sparmassnahmen bekannt. Die St. Galler Spitalverbunde haben vor einem Monat umfangreiche Restrukturierungen bekanntgegeben. Unter anderem sollen in den kommenden fünf Jahren rund 440 Stellen abgebaut werden, 260 davon am Kantonsspital in St. Gallen.
Um die finanzielle Situation der St. Galler Spitäler zu verbessern, müssten die Ausgaben um jährlich 60 Millionen Franken gesenkt werden, hiess es damals an einer Medienorientierung. Zwei Drittel davon, also rund 40 Millionen Franken, sollen durch einen umfangreichen Personalabbau eingespart werden.