Schädel im Naturmuseum St. Gallen ist deutlich jünger
Wer die Ausstellungsobjekte im Naturmuseum St. Gallen anschaue, gehe von der Richtigkeit der beschriebenen Fakten aus. Dies schrieb das Naturmuseum St. Gallen am Freitag in einer Mitteilung. «Doch weiterführende Forschung mit den Objekten kann auch neue Erkenntnisse ans Licht bringen.»
Dies sei bei einer Skelettrekonstruktion eines vermeintlichen Auerochsen der Fall. Die entsprechenden Knochen wurden 1974 auf einer Baustelle in Goldach SG freigelegt. Expertinnen und Experten datierten die Knochen damals 12'000 Jahre zurück. Dies wiederum habe auf einen Auerochsen, die Wildform des Hausrindes, schliessen lassen.
Doch die Schädel- und die Hornform passten aus heutiger Sicht nicht zu einem Auerochsen. Deshalb habe das Team um Madeleine Geiger, der heutigen Leiterin Sammlung und Forschung des Naturmuseums St.Gallen, eine sogenannte Radiokarbondatierung an der ETH Zürich veranlasst. «Die Radiokarbondatierung zeigte, dass das Tier zwischen 1694 und 1918 verendete, als die Auerochsen bereits ausgestorben waren», hiess es in der Mitteilung des Naturmuseums St. Gallen weiter.
Älter als vermutet
Bei anderen Knochenstücken, die 1961 in der Stadt St. Gallen gefunden worden waren, ergab eine Radiokarbondatierung ein Alter von rund 10'500 Jahren. Sie sind damit älter als ursprünglich angenommen. Es handle sich um Knochenstücke eines Auerochsen.
Um die neuen Erkenntnisse zu beiden Sammlungsobjekten der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde im 4. Stock neu eine Vitrine eingerichtet, hiess es im Communiqué weiter.