Rösti in Berner Synagoge an Gedenkveranstaltung für Hamas-Opfer
Rund um die Synagoge blieb es ruhig. Die Terrorangriffe der Hamas seien «beispiellos und entsetzlich», hiess es von Seiten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG). Die Terrorkommandos seien in Dörfer, Städte, Kibbuzim und in ein Musikfestival eingedrungen. Ihr Ziel seien unschuldige Zivilisten gewesen. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Alte seien misshandelt, hingerichtet und entführt worden.
Rösti sagte in seiner Ansprache: «Ich bin heute hier, um Ihnen als Jüdinnen und Juden in der Schweiz im Namen des Bundesrates das tief empfundene Mitgefühl und die grosse Anteilnahme der Landesregierung zu überbringen. Wir teilen Ihre Trauer, wir teilen Ihr Entsetzen.»
Der Bundesrat habe die «barbarischen Terroranschläge» auf das Schärfste verurteilt und die sofortige Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert, sagte Rösti. Der Bundesrat anerkenne auch den legitimen Willen Israels zur nationalen Verteidigung und Sicherheit. Und der Bundesrat sei zum Schluss gekommen, dass die Hamas als terroristische Organisation eingestuft werden müsse.
«Wir sind vollkommen fassungslos in Anbetracht der Menschen, die sich über die unbeschreibliche Brutalität freuen, und diese in aller Öffentlichkeit feiern», verurteilte Rösti zudem das Verhalten an zahlreichen pro-palästinensischen Veranstaltungen auch in Europa aufs Schärfste.
Auch ein Schweizer unter Todesopfern
Unter den Opfern der Hamas-Angriffe ist auch ein schweizerisch-israelischer Doppelbürger, wie Aussenminister Ignazio Cassis am Freitag bestätigt hatte. Die Fluggesellschaft Swiss flog vergangene Woche in vier Evakuierungsflügen 880 Menschen nach Zürich. Am letzten Samstag waren noch rund 300 Schweizer Reisende in Israel auf der «Travel Admin»-App des Bundes registriert.
Am 7. Oktober hatten Kämpfer der palästinensischen Hamas-Organisation mehrere israelische Ortschaften und Kibbuzim überfallen und wahllos Menschen getötet. Israelische Quellen sprechen von bislang mehr als 1400 Todesopfern. Zuvor hatte die Hamas hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
Die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin Ziele im mit 2,2 Millionen Menschen dicht besiedelten Gaza-Streifen; nach palästinensischen Angaben starben dabei bislang 2750 Menschen. Hamas-Kämpfer verschleppten bei ihren Massakern in der jüdischen Zivilbevölkerung nach israelischen Angaben knapp 200 Menschen, die nun im Gaza-Streifen als Geiseln gehalten werden.