In 36 Stadtzürcher Schulen wird der Radonwert überschritten
Insgesamt sind 65 Räume in 36 Schulen von zu hoher Radonbelastung betroffen. Zu hoch bedeutet, dass der Radonreferenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter überschritten wird. In zwei Räumen liegt die Belastung bei über 1000 Becquerel. Dies geht aus einer Stadtratsantwort auf eine Anfrage der Grünen hervor. Um welche Schulen es sich handelt, geht aus der Antwort nicht hervor.
Etwa 3 Prozent aller untersuchten Räume sind damit belastet. Dies ist angesichts der Prognosen eher wenig: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte für die Stadt Zürich angenommen, dass zwischen 2 und 10 Prozent der Räume belastet sind.
Dosimeter in 444 Schulgebäuden
Der Kanton legte für die Messreihe in 444 Schulgebäuden so genannte Dosimeter aus: in 252 Schulgebäuden inklusive den Pavillons, 44 Betreuungsgebäuden, 57 Turnhallen und 91 Kindergärten.
Gemessen wurde auch in 87 anderen Gebäuden, in denen sich Kinder und Jugendliche oft aufhalten, also Kindertagesstätten, Hallenbäder, Sportzentren und Quartiertreffs. In einigen Gebäuden läuft die Messung durch den Kanton noch bis 2024 weiter.
Die Stadt wird die belasteten Gebäude sanieren, allerdings ist dies nicht in jedem Fall sofort nötig. Je nach Belastung und Aufenthaltsdauer beträgt die Frist, die der Kanton der Stadt setzte, zwischen drei und dreissig Jahre.
In den beiden Schulhäusern, die in je einem Raum die höchsten Messwerte aufwiesen, ergriff die Stadt Sofortmassnahmen: Kinder werden sich bis zur geplanten Sanierung nicht mehr in diesen Räumen aufhalten. Bei einer weiteren Schule, in der ein einziger Raum belastet war, sind die Sanierungsarbeiten bereits erledigt.
Radioaktives Gas aus der Erde
Sanierungsmassnahmen sind entweder der Einbau einer Lüftung oder das Abdichten jener Gebäudeteile, welche die Erde berühren. Radon ist ein krebserregendes, radioaktives Gas, das im Erdboden entsteht. Auslöser für die Entstehung von Radon ist der Zerfall von Uran, welches überall im Boden vorhanden ist.
Je durchlässiger der Boden, desto einfacher gelangt Radon an die Oberfläche. Am stärksten belastet sind in der Schweiz deshalb die Berggebiete.