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Hughes gewinnt das Goalieduell gegen Hrubec klar

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Hughes gewinnt das Goalieduell gegen Hrubec klar

24. April 2024, 01:09 Uhr
Verblüfft mit seiner Ruhe und Abgeklärtheit: Lausannes Goalie Connor Hughes
© KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Zum ersten Mal in diesem Playoff-Final entscheidet beim 5:2-Sieg Lausannes gegen die ZSC Lions der bessere Goalie. Überraschend sticht der Playoff-Neuling Connor Hughes den Tschechen Simon Hrubec aus.

Auf der einen Seite des Rinks: Simon Hrubec, 32-jährig, tschechischer Meister mit Ocelari Trinec, russischer Meister mit Awangard Omsk, Olympia- und dreifacher WM-Teilnehmer. Auf der anderen Seite: Connor Hughes, 27-jährig, Playoff-Neuling. And the winner is: Connor Hughes.

Im vierten Spiel dieses ausgeglichenen Finals entscheidet erstmals (auch) der bessere Goalie über den Sieg. Hughes hält gewohnt sicher, Hrubec sieht bei den Gegentreffern zum 0:2 und 1:3 schlecht aus. Wie bereits in den Viertelfinals gegen Davos und vor allem den Halbfinals gegen Fribourg-Gottéron strahlt der Kanadier, der dank eines aus der Schweiz ausgewanderten Grossvaters Doppelbürger ist, eine verblüffende Ruhe und Abgeklärtheit aus.

Ein Sixpack Bier für Glauser

Die heikelste Phase hatte er Ende des zweiten Drittels zu überstehen, als sein Team mehr als eineinhalb Minuten in doppelter Unterzahl spielte, die 3:1-Führung aber erfolgreich verteidigte. Zwar war das Powerplay der ZSC Lions reichlich uninspiriert, einmal wurde es aber dennoch ganz brenzlig. Der Lausanner Verteidiger Andrea Glauser rettete aber vor dem leeren Tor mirakulös.

«Ich schulde Andrea ein Sixpack Bier», bedankte sich Hughes bei seinem Mitspieler. Er ist einer der eher wenigen Goalies, die sich auch während den Playoffs nicht vor Medienterminen drücken. In den Vordergrund stellen will sich der Kanada-Schweizer aber auf gar keinen Fall. Vielmehr lobt er die Arbeit des Teams. «Ich weiss gar nicht, wie viele Schüsse auf mein Tor es waren (25), aber so viele waren es nicht. Wir haben unser System sehr gut umgesetzt.»

Schliesslich betonte Hughes auch die Wichtigkeit der Fans in der wie immer in diesen Playoffs mit 9600 Besuchern ausverkauften Vaudoise Aréna. «Gerade in den heiklen Phasen spürte ich das Publikum ganz extrem hinter uns», schwärmte Hughes. «Es fühlte sich an, als würden wir mit vier statt nur drei Spielern auf dem Eis stehen.»

Vollstes Vertrauen in Hrubec

Bei den Zürchern bemühte man sich, die Schuld nicht beim Goalie zu suchen, der wie in den Playoffs üblich nicht für Fragen zur Verfügung stand. «Hrubec war das ganze Jahr wirklich stark für uns», betonte Coach Marc Crawford. «Er ist einer der besten Goalies, die ich je gesehen habe.» Aus dem Munde Crawfords will das was heissen. Der Kanadier hat in seiner über 35-jährigen Trainerkarriere schon viele Torhüter gesehen und unter anderem mit Patrick Roy, einem der Besten der Geschichte, 1996 den Stanley Cup als NHL-Meister gewonnen.

Deshalb macht sich Crawford auch keine Sorgen um Simon Hrubec. «Er ist mental stark», ist er sich sicher. «Ich bin total sicher, dass er einen Weg zurück finden wird. Er ist das absolut Letzte, worüber ich mir Sorgen mache.» Nicht nur Hrubec, das gesamte Team muss sich wieder steigern, wenn es am Donnerstag seine Heimstärke wahren und in der Serie auf vier Siege nicht 2:3 in Rückstand geraten will.

Quelle: sda
veröffentlicht: 24. April 2024 01:09
aktualisiert: 24. April 2024 01:09