Forscher wollen aus alten Smartphones Steuerungen für Gebäude bauen
Mit der Automation Gebäuden kann laut der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) der Energiebedarf dieser Immobilien um rund 30 Prozent gesenkt werden. Solche Gebäudesysteme steuern etwa die Raumtemperatur von Gebäuden automatisch.
Allerdings stelle der ökologische Fussabdruck der dafür benötigten Hardware ein Dilemma dar, so die Empa in der Mitteilung. «Diese Systeme sollen ja Energieverbrauch und CO2-Ausstoss vermindern. Wenn wir dazu aber neue Hardware herstellen müssen, deren Produktion und Transport wertvolle Ressourcen benötigen und grosse Mengen CO2 verursachen, dann verschieben wir einen Teil der Emissionen einfach auf andere Sektoren», sagte der Forscher Hanmin Cai laut der Mitteilung.
Idee steht noch am Anfang
Cai hat untersucht, inwiefern sich grundlegende Kontroll- und Kommunikationsaufgaben mit herkömmlichen Smartphones durchführen lassen, welche Leistung diese erbringen und welche Software-Applikationen dazu benötigt werden. Das Resultat: Es funktioniert. In seinem Versuch konnte er die Raumtemperatur in einem Testgebäude mit der Hardware seines alten Smartphones steuern. Auch ein Smartphone mit beschädigtem Bildschirm kann demnach problemlos die gleichen Aufgaben erfüllen, wie eine neuwertige Kontrolleinheit.
Die Idee stehe aber noch ganz am Anfang, räumte die Empa ein. Wichtige Fragen, etwa zur Sicherheit der Software-Kette, zur Skalierbarkeit der Anwendung oder der Lebensdauer eines solchen Smartphone-Controllers, seien noch nicht abschliessend beantwortet. Ausserdem wollen die Forschenden genau beziffern, wie viel CO2 sie durch den Einsatz alter Smartphones einsparen können.