Bürgerliches Komitee wirbt für Ja zur Rentenalterhöhung
Das Unterstützungskomitee für die Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renteninitiative)» ist am Donnerstag in Bern vor die Medien aufgetreten. Das Volksbegehren der Jungfreisinnigen will das Rentenalter bis 2033 schrittweise auf 66 Jahre erhöhen und danach an die Lebenserwartung koppeln.
Gut vier Wochen vor dem Abstimmungssonntag am 3. März rührten Bürgerliche und Wirtschaftsverbände die Werbetrommel für die Vorlage. Die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung sichere die AHV generationengerecht und nachhaltig, ohne Steuererhöhungen und ohne Rentenkürzungen, lautete der Tenor.
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung sei die erste Säule der Altersvorsorge gefährdet. Zahlen des Bundes zeigten, dass mit dem heutigen System immer noch höhere Steuern oder Lohnabgaben nötig wären.
Rezept gegen Arbeitskräftemangel
Es gebe nur eine vernünftige Option: das Rentenalter anzupassen, indem es schrittweise an die Lebenserwartung gekoppelt werde, sagte der Walliser FDP-Nationalrat Philippe Nantermod. «Die Renteninitiative wird weder die Erwerbstätigen noch die Rentner auch nur einen Franken kosten.»
Laut Barbara Zimmermann-Gerster, Direktionsmitglied im Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV), könnte eine Erhöhung des Rentenalters den Arbeitskräftemangel langfristig mindern, und zwar signifikant. Das zeige eine Studie der Universität Luzern.
«Ich habe Verständnis, für alle, die skeptisch sind, das Rentenalter anzuheben», räumte die Baselbieter FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger ein, die als Vizepräsidentin für den Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) Stellung nahm. Die Erwerbslosenstatistik zeige aber, dass man auch als ältere Person sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe.
Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr schliesslich wies darauf hin, dass sich die Renteninitiative positiv auf weitere Bereiche auswirken würde: weniger Zuwanderung, Stabilisierung der Mehrwertsteuer und Lohnabgaben, tiefere Bundesausgaben, höhere Steuereinnahmen und höhere Renten.