Berset ruft zur Umsetzung der Abkommen von Brüssel und Ohrid auf
Die Abkommen sollen zur Normalisierung des Verhältnisses der beiden Länder beitragen. Berset betonte die Unterstützung der Schweiz für diesen Normalisierungsprozess, wie das Eidgenössische Departement des Inneren (EDI) am Freitag mitteilte.
Vonnöten seien glaubwürdige Schritte und Pragmatismus in Serbien und im Kosovo, um den Prozess wieder in Gang zu bringen. In diesem Zusammenhang seien die in den Abkommen festgehaltenen Schritte beider Seiten, inklusive der Zusage der kosovarischen Regierung, den Gemeinden mit serbischer Mehrheit im Nordkosovo ein adäquates Mass an Selbstverwaltung zu garantieren, zur Sprache gekommen, teilte das EDI weiter mit.
Die vom Kosovo angestrebte Aufnahme in den Europarat unterstütze die Schweiz, zumal dies ermöglichte, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes - und damit auch Angehörige der serbischen Minderheit - Zugang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erhalten würden.
Potential noch nicht ausgeschöpft
Der Bundespräsident habe in den Gesprächen den hohen Wert betont, den die Schweiz einer prosperierenden Westbalkan-Region beimesse, hiess es weiter. Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Kosovo hätten sich in wirtschaftlicher Hinsicht entwickelt, das Potential sei jedoch nicht ausgeschöpft.
Aus der Schweiz stammen laut dem EDI am zweitmeisten ausländische Direktinvestitionen ins Kosovo. Eng sind die Beziehungen insbesondere auch dank der kosovarischen Diaspora: Rund 115'000 Kosovarinnen und Kosovaren leben in der Schweiz, insgesamt haben bis zu 180'000 Menschen hierzulande kosovarische Wurzeln.
Das Kosovo, dessen Unabhängigkeit die Schweiz 2008 als eines der ersten Länder anerkannte, ist heute auch ein Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit. Weiter engagiert sich die Schweizer Armee seit 1999 in der Friedensförderung vor Ort. Zuletzt wurde der Swisscoy-Einsatz bis 2026 verlängert.