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SFV-Präsident Blanc würde FIFA-Wegzug aus Zürich bedauern

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SFV-Präsident Blanc würde FIFA-Wegzug aus Zürich bedauern

16. Mai 2024, 12:32 Uhr
SFV-Präsident Dominique Blanc (links) an der WM in Katar im Gespräch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino
© KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Er wünsche sich natürlich, dass der Fifa-Hauptsitz in der Schweiz bleibe, sagt Dominique Blanc, Präsident des Schweizerischen Fussballverbands SFV, im Interview mit Keystone-SDA.

Dominique Blanc, wie haben Sie die Diskussionen um die mögliche Statuten-Revision und dem möglichen Wegzug der Fifa aus Zürich miterlebt?

«Mit grossem Interesse und grossem Engagement. Ich wurde jedoch nicht sehr oft darauf angesprochen. Ausserhalb der Verbände aus Zentraleuropa stösst dieses Traktandum auf wenig Interesse.»

Wie ist die Position des SFV?

«Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Fifa und wünschen uns natürlich, dass der Hauptsitz in der Schweiz bleibt. Und wir waren auch etwas überrascht, dass die Option eines Wegzuges in Betracht gezogen wird. Allerdings geht es in dieser Thematik nicht um fussballerische Interessen, es geht um Politik. Wir vom SFV wissen nicht, welche Gespräche es zwischen der Fifa und den Behörden gegeben hat.»

Wie werden Sie abstimmen?

«Wir besprechen uns diesbezüglich noch, aber wir werden uns enthalten oder dagegen stimmen. Diese Haltung wollen wir der Fifa und den uns nächsten Verbänden noch genau erläutern. Denn wir wollen die guten Beziehungen nicht gefährden.»

Welche Auswirkungen hätte der Wegzug der Fifa aus Ihrer Sicht?

«Auf unseren Verband hätte der Wegzug keine direkten Auswirkungen. Trotzdem würden wir es sehr bedauern. Die Fifa behandelt alle Mitglieder gleich, dennoch sind die praktischen kurzen Wege zu den Institutionen Fifa (Zürich) und Uefa (Nyon) ein Vorteil für uns. Sie ermöglichen einen sehr engen Austausch. Die Schweiz geniesst einen guten Ruf als Sitz für internationale Verbände. Würde die Fifa wegziehen, würde dies dem Ansehen schaden. Und das Risiko eines Domino-Effekts darf nicht unterschätzt werden. Zudem bringt der Hauptsitz in Zürich mit 500 Arbeitsplätzen auch viele wirtschaftliche Vorteile, wie eine erhebliche Wertschöpfung für unser Land durch die Einnahmen aus Weltmeisterschaften und anderen Grossanlässen. Allerdings wäre ein Wegzug auch für die Fifa schade. Sie findet in der Schweiz hervorragende infrastrukturelle, politische und rechtliche Bedingungen vor.»

Welches Abstimmungsergebnis erwarten Sie?

«Das kann ich nicht sagen. Wie gesagt: Ein möglicher Wegzug der Fifa aus der Schweiz ist ausser bei den europäischen Verbänden kein grosses Thema. Das dürfte aber auch Beleg dafür sein, dass sie mit der bestehenden Situation zufrieden sind.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 16. Mai 2024 12:32
aktualisiert: 16. Mai 2024 12:32
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