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Schwyzer Regierung war nicht angemessen auf Pandemie vorbereitet

Coronavirus - Schweiz

Schwyzer Regierung war nicht angemessen auf Pandemie vorbereitet

18. April 2024, 09:37 Uhr
Während der Pandemie wurden an Schulen Speichelpooltests durchgeführt. (Archivbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Die Schwyzer Regierung und die Verwaltung waren laut einer externen Evaluation nicht angemessen auf die Covid-19-Pandemie vorbereitet. Aus Sicht der Beobachter fehlte auch ein Gesicht, welches die Vorgaben des Bundes und des Kantons gegenüber der Bevölkerung vertrat.

Insgesamt habe der Kanton wenig aktiv kommuniziert, heisst es im am Donnerstag veröffentlichten externen Evaluationsbericht.

Es fehlte laut dem Bericht insgesamt an einer «stabilen, departementsübergreifenden Krisenorganisation mit weitreichenden Kompetenzen». Der Kanton Schwyz verfügte zwar über rechtliche Grundlagen für die Krisenbewältigung. Allerdings waren diese nicht in allen Bereichen ausreichend auf die Pandemiebewältigung ausgelegt, wie es weiter heisst.

Zwar verfügte der Kanton Schwyz - anders als viele andere Kantone - über gewisse Lagerbestände mit Schutzmaterialien. Doch waren diese zu Beginn der Pandemie teilweise veraltet und nicht zu gebrauchen, wie es im Bericht heisst.

Zurückhaltende Regierung

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass der Kanton auf die Herausforderungen der Pandemie insgesamt eher zurückhaltend reagierte. «Die Führung der Regierung war wenig sichtbar», steht im Bericht. Die Erhebungen habe gezeigt, dass die Regierung stark auf Eigenverantwortung der zuständigen verwaltungsinternen und -externen Akteure setzte und diesen grossen Spielraum gewährte, um die Vorgaben des Bundes umzusetzen oder um eigene Massnahmen zu ergreifen.

Vor diesem Hintergrund überrasche es nicht, dass sich zahlreiche Interviewpartnerinnen und -partner in schwierigen Situationen von der politischen Führung des Kantons allein gelassen fühlten, heisst es im Bericht.

Im Bildungsbereich beispielsweise stellten die Umsetzung der Schutzmassnahmen, das repetitive Testen und der Umgang mit Eltern eine grosse Herausforderung für die Schulleitungen und die Lehrpersonen dar. Die Verantwortlichen hätten vom Kanton mehr Unterstützung ihrer Arbeit erwartet, wie aus dem Evaluationsbericht hervorgeht.

Der Bericht formuliert insgesamt fünf Empfehlungen. Unter anderem müsse die Regierung sichtbar führen und die Kommunikation in der Veraltung und mit der Bevölkerung gestärkt werden. Zudem sollen regelmässig Übungen von Krisensituationen unter der Leitung des Kantonalen Führungsstabes durchgeführt werden.

Dabei sollen weitere verwaltungsinterne und -externe Stellen einbezogen werden. So werde die Krisenkompetenz der Kader in den unterschiedlichen Ämtern sowie bei verwaltungsexternen Schlüsselpersonen gestärkt, heisst es im Bericht.

Regierung zeigt sich lernbereit

Insgesamt aber konnte im Kanton Schwyz die Gesundheitsversorgung während der Pandemie sichergestellt und der volkswirtschaftliche Schaden gering gehalten werden, wie aus dem Bericht hervorgeht und wie auch die Regierung im Bericht an das Parlament betont. Sie sei bestrebt, aus der Zeit der Pandemie Lehren zu ziehen und wo nötig Massnahmen zur Verbesserung einzuleiten.

Der Bericht stelle insgesamt fest, dass der Kanton Schwyz - wie der Bund und andere Kantone - nicht angemessen auf die Pandemie vorbereitet war, so die Regierung. In der Absicht besser zu werden, müsse sie dies zur Kenntnis nehmen, auch wenn sie einzelne Punkte anders beurteilen oder darstellen würde.

Quelle: sda
veröffentlicht: 18. April 2024 09:03
aktualisiert: 18. April 2024 09:37