Kanton St. Gallen will bei Thursanierung weniger Bäume fällen
Ein weiteres Drittel der mehrheitlich über 100 Jahre alten Bäume kann zudem gegebenenfalls verschoben werden, wie das Bau- und Umweltdepartement des Kantons St. Gallen am Freitag schrieb. Allerdings seien beim Verschieben Schäden an den Bäumen zu befürchten. Der Kanton prüfe deshalb, inwiefern diese Massnahme verhältnismässig sei.
«Bei den restlichen Bäumen ist eine Verschiebung nicht möglich», schrieb das Departement weiter. Sie sollen durch Jungbäume ersetzt werden.
Aufgrund der Kritik wegen des geplanten Fällens der Alleebäume sowie am Landbedarf sei auch eine Redimensionierung des Projektes Thursanierung geprüft worden. Eine solche bringe jedoch Nachteile mit sich. Bei dieser Variante müssten gemäss dem Bau- und Umweltdepartement im gesamten Siedlungsgebiet von Wattwil beidseitig drei Meter hohe Ufermauern erstellt werden. Es seien Nachteile beim Hochwasserschutz, den Kosten sowie dem Landschaftsbild zu befürchten.
Kanton hält an naturnaher Gestaltung fest
Nach Ansicht des Bau- und Umweltdepartements kann auch bei einer Redimensionierung der Landbedarf nicht wesentlich reduziert werden. «Zudem wäre diese Alternativvariante durch den Bund nicht bewilligungsfähig», hiess es in der Mitteilung weiter.
An einem weiteren kritisierten Punkt, der naturnahen Gestaltung des Projektes, möchte der Kanton festhalten. Vorgesehen seien neue tiefe Stellen im Fluss sowie eine vielfältigere Bepflanzung der Böschungen. Eine solche Gestaltung verbessere die klimatischen Bedingungen im Flussraum.
Die vom Kanton überprüften Punkte - das Fällen der Bäume, der Landbedarf und die naturnahe Gestaltung - waren drei der insgesamt fünf umstrittensten Themen während der öffentlichen Mitwirkung zum Projekt vor einem Jahr. Die detaillierten Ergebnisse zu den drei Prüfaufträgen werden in den nächsten Wochen publiziert.
Kosten von über 100 Millionen Franken
Der Kanton plant gemeinsam mit der Gemeinde Wattwil die Sanierung der vor über 110 Jahren kanalisierten Thur. Dabei sollen die nicht mehr sicheren Ufer vollständig saniert und die erodierte Flusssohle angehoben werden.
Durch die Verbreiterung des Flussbettes soll die Hochwassersicherheit gewährleistet und der ökologische Zustand verbessert werden. Die Kosten für das Projekt werden auf über 100 Millionen Franken veranschlagt.