Vom Klimawandel vertrieben: Australien nimmt Menschen aus Tuvalu auf
Australien will zunächst jährlich 280 Bürger aus dem Inselstaat aufnehmen und ihnen ermöglichen, im Land zu leben, zu studieren und zu arbeiten. «Als niedrig gelegenes Land ist Tuvalu besonders vom Klimawandel betroffen», sagte Albanese bei einer Pressekonferenz. «Seine Existenz ist bedroht. Ich glaube, dass die Industrienationen die Verantwortung haben, Hilfe zu leisten, und genau das tun wir.»
Im Südpazifik steigt der Meeresspiegel im Zuge der globalen Erderwärmung besonders schnell. Tuvalu wird - wie andere Inseln in der Region auch - in den nächsten Jahrzehnten weitgehend überschwemmt werden. Experten schätzen, dass das Archipel innerhalb von 100 Jahren komplett im Meer versunken sein könnte. Die rund 11 000 Einwohner müssen sich bald eine neue Heimat suchen.
Albanese bezeichnete die Vereinbarung als «bedeutendstes Abkommen zwischen Australien und einem pazifischen Inselstaat aller Zeiten». Auch Tuvalus Regierungschef Natano sprach von einem «Meilenstein». ABC berichtete, dass mit dem Abkommen ein Vetorecht Australiens bei Sicherheitsvereinbarungen einhergehe, die Tuvalu mit anderen Ländern treffe.
Tuvalu besteht aus neun Inseln und ist Mitglied des Commonwealth. Das Archipel liegt nördlich von Neuseeland und östlich von Papua-Neuguinea. Die USA haben bereits ähnliche Vereinbarungen mit sinkenden Pazifikstaaten getroffen, darunter Palau und die Marshallinseln. Dabei geht es stark um wirtschaftliche Unterstützung im Gegenzug für militärischen Zugang zu strategischen Meeresgebieten.