USA wollen Antworten von Schweizer Rohstoffhändlern
Das Treffen sei für den kommenden Montag geplant, bestätigte der Verband Suissenégoce am Mittwochabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Über die Gespräche hatte zuerst die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet.
Es werde eine allgemeine Diskussion zur Energieversorgung Europas geben, insbesondere in den nächsten 18 Monaten, schrieb Suissenégoce. Zudem werde es um die Auswirkungen von Sanktionen auf die weltweite Energieversorgung gehen.
Der Verband vertritt mehr als 190 Mitglieder, darunter die Unternehmen Gunvor, Mercuria und Vitol. Nicht angeschlossen haben sich Swissnégoce jedoch Trafigura und Glencore.
Druck auf die Schweiz
Die Schweiz gilt als wichtige Drehscheibe für den Rohstoffhandel. Entsprechend kommt Unternehmen mit Sitz im Land auch im Hinblick auf die Umsetzung der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs grosse Bedeutung zu. Die «Neue Zürcher Zeitung» brachte das Treffen in Zusammenhang mit Kritik, die Schweiz setze die Sanktionen gegen Moskau nicht konsequent genug um. Der Artikel trug den Titel «Rohstoffhändler im Visier der USA».
Auch wegen des Umgangs mit russischen Oligarchengeldern steht die Schweiz nach wie vor unter Druck. Die sogenannte Helsinki-Kommission, ein Gremium der US-Regierung und des Kongresses führte dazu am Dienstag eine Anhörung durch.
Der Unternehmer und Kreml-Kritiker Bill Browder warf der Schweiz dabei vor, ihr Rechtssystem funktioniere nicht. Sie habe nur einen Bruchteil der aus Russland stammenden Gelder eingefroren. Moskau könne in der Schweiz liegende Finanzmittel nach wie vor für den Krieg verwenden.