US-Justiz lässt Hinrichtung mit Stickstoff zu
Smiths Anwälte hatten argumentiert, dass der Verurteilte zu einer Art Testkandidat für eine neue Hinrichtungsmethode würde und noch viel zu viele Fragen offen seien. Das Berufungsgericht wies die Vorbehalte am Mittwochabend (Ortszeit) jedoch zurück. Smith könne nicht belegen, dass die Anwendung von Stickstoffhypoxie als neue und neuartige Methode eine «grausame und ungewöhnliche» Bestrafung darstelle, hiess es im Urteil. Kurz zuvor hatte auch der Supreme Court einen ähnlichen Antrag abgelehnt, allerdings keine Begründung dafür genannt.
Demonstranten hatten in den vergangenen Tagen die Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, aufgefordert, die Hinrichtung zu stoppen. Dass sie mit ihrem Anliegen Erfolg haben werden, gilt aber als unwahrscheinlich. Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen und von Amnesty International warnen vor einem möglicherweise grausamen Tod. Dafür, dass die Inhalation von reinem Stickstoff keine schwerwiegenden Leiden verursache, gibt es demnach keine wissenschaftlichen Beweise.
Smith sollte bereits 2022 mit einer Giftspritze hingerichtet werden. Dem Gefängnispersonal gelang es damals aber nicht, die dafür nötige Kanüle in seinen Arm zu legen. Er wurde nach mehreren Stunden, in denen er angeschnallt auf dem Exekutionstisch lag, wieder in seine Zelle gebracht.
Smith war 1996 wegen des acht Jahre zuvor begangenen Auftragsmordes zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen hatten nach einem Berufungsverfahren eigentlich eine lebenslange Haftstrafe für ihn vorgesehen, doch der zuständige Richter setzte sich über diese Empfehlung hinweg. Das Gesetz, das ihm dies ermöglichte, gibt es seit 2017 nicht mehr.