Teilüberdachung der A2 in Kriens LU bringt mehr als Einhausung
Das Bundesamt für Strassen Astra, der Kanton Luzern, die Stadt Kriens und der Gemeindeverband Luzern Plus haben am Freitag im Bell-Areal in Kriens die Ergebnisse der drei Planerteams vorstellt. Deren Studien sind dort bis am 26. Januar für die Öffentlichkeit ausgestellt.
Die an der Testplanung beteiligten Parteien unterzeichneten am Freitag zudem eine Absichtserklärung, in der sie sich zur weiteren Zusammenarbeit verpflichteten. Alle betonten, wie gut die bisherige Zusammenarbeit gewesen sei.
Widerstand gegen Bypass
Im Dezember 2021 hatten das Astra, der Kanton Luzern und die Stadt Kriens sich mit einer ersten Absichtserklärung zum Zusammengehen verpflichtet, dies nachdem sich in Kriens Widerstand gegen die geplante Umfahrungsautobahn Bypass formiert hatte. Der Bypass kommt dort mit der A2 zusammen, die Kriens bereits stark belastet. Die Stadt fordert deswegen zunächst eine komplette Einhausung.
Mit Abschluss der damals gestartete Testplanung zur Überdachung der A2 und zur Aufwertung des Siedlungsgebiets südlich von Luzern ist eine Einhausung aber vom Tisch. Die Entwürfe der drei Fachteams hätten eine grosse Übereinstimmung, sagte am Freitag Christine Kaufmann (Mitte), die Stadtpräsidentin von Kriens. «Erstaunlicherweise» seien sie alle gegen eine volle Einhausung.
Neuer Riegel
Kaufmann erklärte den Entscheid gegen eine Einhausung der rund ein Kilometer langen Strecke damit, dass dieser «Betonblock» einen neuen Riegel im Siedlungsgebiet bilden würde. Der Luzerner Baudirektor Fabian Peter (FDP) sagte, es brauche mehr als ein Dach über die A2.
Die Planungsteams schlagen als Alternative zur kompletten Einhausung vor, die Autobahn an drei städtebaulich interessanten Orten zu überdecken. Standorte für die Überdachungen sind das Gebiet Grosshof, wo das Tunnelportal des Bypass zu liegen kommt, das Gebiet Arsenal-Südpol und beim Portal des bestehenden A2-Tunnels Schlund.
Entwicklung fördern
Mit den Teilüberdeckungen könnten die Lärmbelastung reduziert und Quartiere westlich und Östlich der A2 verbunden und deren Entwicklung gefördert werden, hiess es. Vorgeschlagen wurden auch Überbauungen über der Autobahn oder - als Lärmschutz - Hochbauten entlang der Transitachse.
Astra-Direktor Jürg Röthlisberger sagte, das Beispiel Kriens zeige, dass die Situation rund um Autobahnen für die Bevölkerung verbessert werden könne. Mit den Vorschlägen der Fachteams sei man auf dem richtigen Weg, sagte Stadtpräsidentin Kaufmann.
Der Bypass, der die Diskussionen um die Autobahn in Kriens ausgelöst hat, dürfte nicht vor 2037 in Betrieb gehen. Er verbindet über einen neuen, 3,5 Kilometer langen Tunnel Ibach im Norden der Stadt Luzern und Kriens im Süden. Die Verbindung soll vom Transitverkehr genutzt werden, die heutige Autobahn soll zur Stadtautobahn werden.