Tausende fordern in Jerusalem Rücktritt der Netanjahu-Regierung
«Angesichts des Extremismus, für den diese Regierung steht, und angesichts ihrer fehlenden Einsicht in ihr Scheitern muss sie ihr Mandat an das Volk zurückgeben», sagte die Aktivistin Schikma Bressler, eine der Anführerinnen der Protestbewegung. Die Regierung Netanjahu stützt sich auf die rechts-religiöse Likud-Partei des Regierungschefs und auf Koalitionspartner aus dem ultra-religiösen und rechtsextremen Parteienspektrum.
Israel steht seit dem 7. Oktober des Vorjahres im Krieg mit der Hamas und anderen extremistischen Gruppen im palästinensischen Gazastreifen. Auslöser war das beispiellose Massaker, das die Islamisten im Süden Israels verübt hatten. Dabei hatten sie 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Netanjahu sieht sich wegen des Ausbleibens eines Geisel-Abkommens zunehmend der Kritik ausgesetzt. Seine Gegner werfen ihm vor, auf die Wünsche seiner extremistischen Koalitionspartner einzugehen und deshalb Verhandlungslösungen zu hintertreiben. Er bestreitet das und macht die Unnachgiebigkeit der Hamas für das Stagnieren der indirekten Verhandlungen verantwortlich. Zuletzt nahm die Intensität der Proteste und Demonstrationen gegen die Netanjahu-Regierung zu.