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Südkorea: Nordkorea schickt mit Ballons Abfall über die Grenze

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Südkorea: Nordkorea schickt mit Ballons Abfall über die Grenze

29. Mai 2024, 11:47 Uhr
ARCHIV - Südkoreanische Polizeibeamte sammeln einen hängengebliebenen Balllon ein. Laut Aktivisten war der Ballon mit Flugblättern bestückt gewesen, die Kritik an der autokratischen Führung in Pjöngjang üben (Archivbild). Foto: Yang Ji-Woong/Yonhap/dpa
© Keystone/AP/Yang Ji-Woong
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mit Ballons grosse Mengen von Müll über die stark befestigte Grenze nach Südkorea gesendet. Demnach hingen an einigen der Ballons auch Tüten, in denen sich möglicherweise Kot befand.

Der Generalstab in Seoul warf dem abgeschotteten Nachbarland am Mittwoch vor, die Ballons seit Dienstag über die Grenze zu schicken. Bis zum Mittwochnachmittag (Ortszeit) seien etwa 260 solcher Ballons entdeckt worden.

Das von Kim Jong Un autoritär regierte Nordkorea hatte am vergangenen Sonntag gedroht, «Haufen von Altpapier und Dreck» über die Grenzregionen zu schicken. Südkorea werde merken, «wie viel Mühe es macht, alles zu beseitigen», hiess es in einer Erklärung des Vize-Verteidigungsministers. Die Massnahmen werde eine Antwort auf die Versendung von Flugblättern und Unrat aus Südkorea sein.

Seit Jahren unternehmen Organisationen von nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea immer wieder Propagandaaktionen an der Grenze, bei denen sie grosse Gasballons mit Flugblättern losschicken, die unter anderem zum Sturz der Führung in Pjöngjang aufrufen. Nordkorea reagierte wiederholt verärgert auf solche Aktionen. In Südkorea sind die Flugblattaktionen umstritten. Nordkorea selbst schickte in der Vergangenheit ebenfalls Propaganda-Flugblätter über die Grenze nach Südkorea.

Unter der früheren liberalen südkoreanischen Regierung trat 2021 ein Gesetz in Kraft, wonach das Versenden von Flugblättern und anderer Objekte an der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern verboten ist. Das Verfassungsgericht hob das Verbot im vergangenen Jahr mit dem Argument wieder auf, es schränke unverhältnismässig die Meinungsfreiheit ein.

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. Mai 2024 11:47
aktualisiert: 29. Mai 2024 11:47