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Stadtluzerner Kinder sollen standardmässig in der Schule essen

Kinderbetreuung

Stadtluzerner Kinder sollen standardmässig in der Schule essen

22. Januar 2024, 11:00 Uhr
Mit der Umsdtzung der Tagesschule sollen in der Stadt Luzern die Kinder den Mittag künftig in der Schule verbringen. (Symbolbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Ab spätestens 2030 sollen die Stadtluzerner Kinder standardmässig in der Regel an der Schule verbringen, wenn sie am Nachmittag Unterricht haben. Es sei denn, die Erziehungsberechtigten melden die Kinder aktiv ab. Für die Umsetzung der Tagesschule beantragt der Stadtrat dem Parlament einen Kredit in Höhe von 44,5 Millionen Franken.

Mit diesem Modell behielten die Erziehungsberechtigten die Wahlfreiheit, wie der Stadtrat im am Montag veröffentlichten Bericht und Antrag an das Stadtparlament schreibt. Alle anderen Betreuungszeitfenster zwischen 7 und 18 Uhr könnten nach Bedarf wie bis anhin gebucht werden.

Das Modell sieht sowohl kurze als auch längere, erweiterte Mittage vor. So können schulnahe Angebote im Tagesablauf der Kinder integriert werden.

Die Änderungen betreffen vor allem die Primarschulkinder. Die Kindergartenkinder sollen laut Stadtrat die Mittagsbetreuung bei ihrem Nachmittagsunterricht weiterhin auf Anmeldung besuchen.

Für die Jugendlichen der Sekundarschule werde die ungebundene Mittagspause kürzer und der Unterrichtstag damit kompakter, schreibt der Stadtrat.

Tarife werden angepasst

Verschiedene politische Vorstösse hatten den Stadtrat beauftragt, die Tagesstrukturen anzupassen, um die Betreuungsangebote entsprechend den gesellschaftlichen Bedürfnissen und im Hinblick auf die Zukunft weiterzuentwickeln, heisst es im Bericht und Antrag.

Die Strukturanpassung generiere eine deutlich erhöhte Nutzung der Mittagsbetreuung, schreibt der Stadtrat. Der Betreuungsbedarf wachse auch im bestehenden additiven Tagesschulmodell stetig und müsse gemäss Gesetz abgedeckt werden, was laufend betrieblicher und infrastruktureller Anpassungen und Improvisationen bedürfe.

Die zukünftige Tagesschule beschleunigt laut Stadtregierung diesen Prozess und erlaube einen längerfristig ausgerichteten, systematischen Ausbau der Tagesstrukturen.

Die Umsetzung des neuen Modells ist ab 2025 bis 2030 vorgesehen und wird entsprechend den Ausbauprojekten in den Schulbetriebseinheiten etappiert.

Angepasst werden muss aufgrund des Paradigmenwechsels im neuenTagesschulmodell und der aktuellen Empfehlungen von Bund und Verbänden das Tarifsystem. Für die gebundenen Mittage als Teil des Standardangebots der Schule sollten kostengünstige Pauschaltarife gelten, bei den restlichen Betreuungselementen sollen sich die Eltern einkommensabhängig beteiligen.

Im für die Umsetzung beantragten Kredit über 44,5 Millionen Franken sind Investitionskosten von rund 17,5 Millionen Franken sowie die Initialisierungskosten von rund 5 Millionen Franken enthalten.

Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich hatten sich im September 2022 deutlich für die flächendeckende Einführung der Tagesschule ausgesprochen. Zürich ist die erste Stadt in der Schweiz, die dieses Modell flächendeckend einführt. Bis 2030 soll es in allen Schulhäusern gelten. Eltern können dort künftig ihre Kinder bis zu zwei Wochentage vom Mittagessen abmelden.

Quelle: sda
veröffentlicht: 22. Januar 2024 11:00
aktualisiert: 22. Januar 2024 11:00
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