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Russischer Korrespondent getötet - DW-Kameramann in Ukraine verletzt

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Russischer Korrespondent getötet - DW-Kameramann in Ukraine verletzt

22. Juli 2023, 19:55 Uhr
ARCHIV - Der Rest einer Streubombe ist nach einem Angriff zu sehen. Foto: Anas Alkharboutli/dpa
© Keystone/dpa/Anas Alkharboutli
In der Ukraine sind am Samstag bei zwei Vorfällen Medienvertreter getötet und verletzt worden. Ein russischer Militärkorrespondent kam nach Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden ums Leben. «Durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte haben vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten», teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen. Samstagmittag wurde ein Kameramann der Deutschen Welle im Osten der Ukraine durch russischen Beschuss verletzt.

Die Agentur Ria Nowosti bestätigte den Tod von Schurawljow. Nach Angaben des unabhängigen Internetportals «The Insider» hat Schurawljow 2014 aufseiten der vom Kreml unterstützten Separatisten im ukrainischen Donbass gekämpft. Dies gehe aus Fotos und auch Interviews hervor, die der aus dem Ural stammende Russe zu jener Zeit gegeben habe.

Neben Schurawljow wurden am Samstag noch ein Fotokorrespondent von Ria Nowosti und zwei Mitarbeiter der kremlnahen Tageszeitung «Iswestija» getroffen. Die Gruppe soll im Raum Pjatychatky südlich von Saporischschja unter Feuer geraten sein. Die Medienvertreter sollten in die von russischen Besatzungstruppen kontrollierte ukrainische Grossstadt Melitopol gebracht werden.

Im Osten der Ukraine geriet am Samstag nach Angaben der Deutschen Welle ein Team des Senders bei Dreharbeiten auf einem Truppenübungsplatz der ukrainischen Armee etwas mehr als 20 Kilometer hinter der Front bei Druschkiwka im Gebiet Donezk unter russischen Artilleriebeschuss. Der Kameramann, Jewhen Schylko, habe Splitterverletzungen durch russische Streumunition erlitten. «Wir filmten Schiessübungen der ukrainischen Armee, als wir plötzlich mehrere Explosionen hörten», schilderte DW-Korrespondent Mathias Bölinger der Mitteilung zufolge den Angriff.

«Wir legten uns hin, weitere Explosionen folgten, wir sahen, dass es Verwundete gab», sagte Bölinger weiter. Später habe die ukrainische Armee bestätigt, dass der Beschuss mit Streumunition erfolgt sei.

Bei dem Vorfall wurde den Angaben zufolge auch ein ukrainischer Soldat getötet und mehrere schwer verletzt. DW-Korrespondent Bölinger und ein Sicherheitsbegleiter hätten den Angriff unverletzt überstanden. Der Kameramann sei in einem örtlichen Krankenhaus und sein Zustand stabil, hiess es weiter.

DW-Intendant Peter Limbourg sagte, dass trotz aller getroffenen Sicherheitsvorkehrungen und weit entfernt von der Front die Arbeit der Kollegen und Kolleginnen im Kriegsgebiet gefährlich bleibe.

Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt. Damit besteht über viele Jahre hinweg Gefahr, dass die Sprengkörper detonieren. Unter den westlichen Unterstützern der Ukraine war eine jüngst erfolgte Lieferung von Streumunition von den USA an Kiew umstritten.

Quelle: sda
veröffentlicht: 22. Juli 2023 19:55
aktualisiert: 22. Juli 2023 19:55