News
International

Regierung: Israel kann Geiseln der Hamas Medikamente zukommen lassen

Israel

Regierung: Israel kann Geiseln der Hamas Medikamente zukommen lassen

12. Januar 2024, 20:40 Uhr
Angehörige israelischer Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, nehmen an einer Protestaktion an der Grenze zwischen Israel und Gaza teil. Foto: Ilia Yefimovich/dpa
© Keystone/dpa/Ilia Yefimovich
Unter Vermittlung des Golfemirats Katar hat Israel nach eigenen Angaben mit der Terrororganisation Hamas ein Verständnis darüber erzielt, den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Medikamente zukommen zu lassen. Die Arzneien sollen «in den nächsten Tagen» auf den Weg gebracht werden, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend in Jerusalem mitteilte. Im Gegenzug dafür soll Israel Medikamente für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen liefern. Die Hamas äusserte sich zunächst nicht dazu.

Israel geht davon aus, dass noch 136 Geiseln in dem Küstengebiet festgehalten werden. 25 davon sind vermutlich nicht mehr am Leben. Unter den Verschleppten befinden sich auch alte und kranke Menschen, von denen etliche an Krebs oder Diabetes leiden und deshalb regelmässig Medizin benötigen.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen das schlimmste Massaker in Israels Geschichte angerichtet. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Während einer Feuerpause wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge.

Das Forum der Geiselfamilien forderte indes «sichtbare Beweise» dafür, dass die Medikamente die Geiseln erreicht haben, bevor Israel Arzneien für die palästinensische Bevölkerung zur Verfügung stellt. «Die schockierenden Bilder von Geiseln in ihrer Gefangenschaft erfordern erhöhten Druck auf die Länder, die an den Verhandlungen beteiligt sind», hiess es in der Stellungnahme des Forums am Freitagabend. Es gehe darum, «auf die unverzügliche Freilassung der Geiseln zu dringen und sich nicht mit der Übergabe von Medikamenten zu begnügen».

Quelle: sda
veröffentlicht: 12. Januar 2024 20:40
aktualisiert: 12. Januar 2024 20:40
redaktion@radiocentral.ch