Luzerner Stadtregierung will Redezeit im Parlament prüfen
Laut einer Erhebung von Grossstadträtinnen der Grünen, Jungen Grünen und SP betrug die Redezeit der Frauen während dreier Sitzungen nur 20 Prozent. Dies teilte der Stadtrat in seiner Stellungnahme vom Freitag auf ein Postulat mit.
Mit einer Geschlechter-Statistik könne das Bewusstsein für die Untervertretung der Frauen im Grossen Stadtrat geschärft werden, wie es hiess. Das Wissen über das Ausmass wiederum bildet eine wichtige Grundlage, um dem Problem entgegenzuwirken. Das 48-köpfige Stadtparlament setzt sich aktuell aus zwei Dritteln aus Männern zusammen.
Da bisher keine entsprechenden Daten erhoben wurden, liessen sich die Beobachtungen der Grossstadträtinnen nicht bestätigen oder widerlegen, schrieb der Stadtrat. Jedoch seien die vier ständigen Kommissionen in der vergangenen Legislatur von Männern präsidiert worden, was sich auf die Redezeiten auswirke.
Ein sogenanntes «Genderwatch-Protokoll» könne dazu beitragen, das Bewusstsein für eine ausgewogenere Geschlechterrepräsentation zu fördern, so der Stadtrat. Deshalb empfiehlt er, das Postulat entgegenzunehmen.