Libyen-Expertin: Staudamm war mit Erde und nicht mit Zement gebaut
Gazzini veröffentlichte auf X auch Fotos von ihrem Besuch an einem der beiden Dämme rund zehn Kilometer südlich der Hafenstadt Darna, die besonders schwer von der Katastrophe getroffen wurde. Zu sehen sind Überreste eines Damms in einem ausgetrockneten Flussbett. Das Becken habe sich einem Anwohner zufolge am Abend des 10. September bei den schweren Regenfällen schnell gefüllt, nach nur fünf Stunden sei Wasser über die Oberkante des Damms getreten.
In Folge des Sturms «Daniel» waren zwei Dämme in Darna gebrochen. Ganze Viertel der 100 000 Einwohner zählenden Stadt wurden durch die Wassermassen weggespült. Den Behörden wird vorgeworfen, die Dämme nicht ordnungsgemäss instand gehalten und somit zur Katastrophe beigetragen zu haben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden rund 4000 Todesopfer identifiziert. Die Regierung im Osten bezifferte die Zahl der offiziell registrierten Toten bisher mit 3338. Zehntausende Menschen wurden durch die Katastrophe obdachlos.