Kriminalgericht Luzern gewährt einem Deliquenten letzte Chance
Der 22 Jahre alte Schweizer wurde der Gewaltdarstellung und Pornografie, des betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage, des Identitätsdiebstahls, des Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit, des Nichtbeherrschen des Fahrzeugs, der Hinderung einer Amtshandlung sowie der Entwendung eines Personenwagens schuldig gesprochen.
Der Mann ist vorbestraft und delinquierte während der Probezeit. Das Gericht sprach eine Freiheitsstrafe von 24 Monaten aus, gewährte aber, auf Vorschlag der Staatsanwaltschaft, im Sinne einer «letzten Chance», dennoch den bedingten Vollzug. Es setzte aber eine lange Probezeit von fünf Jahren fest.
Rechnung über 12'000 Franken
Die Geldstrafe von 130 Tagessätzen (zu je 30 Franken) muss der Mann dagegen bezahlen. Dies wurde damit begründet, dass er eine «spürbare Sanktion» erhalten solle. Dazu kommen eine Busse von 1000 Franken und Verfahrenskosten von 7000 Franken.
Der Mann hatte 2023 in Ebikon LU ein unverschlossenes Auto entwendet. Während seiner nächtlichen Spritzfahrt wurde er, auf einer Strasse mit Tempo 50, mit netto 123 km/h geblitzt.
In der folgenden Nacht geriet er mit demselben Auto in Sempach in eine Polizeikontrolle. Er wendete mittels Handbremskehre und fuhr, teils auf der Gegenfahrbahn, der Polizei davon. Schliesslich liess er das Auto stehen und rannte davon.
Auf dem Smartphone des Mannes fanden die Behörden Videos mit kinder- und tierpornografischen sowie gewalttätigen Darstellungen. Der Verurteilte darf deswegen lebenslang keiner Tätigkeit mit Jugendlichen mehr nachgehen. Zudem bestellte der Mann im Namen seines ahnungslosen Vaters für über tausend Franken Herrenkleider.
Das Urteil ist rechtskräftig. Es kam im abgekürzten Verfahren zustande.