Klimagipfel: Afrika soll «grüner Industriestandort» werden
Die Energiewende sei nicht nur notwendig für den Klimaschutz, sondern auch eine Chance, «milliardenschwere, wirtschaftliche Möglichkeiten» zu schaffen, sagte Ruto zu Beginn des dreitägigen Spitzentreffens in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
«Weltweit suchen Investoren nach grünen Investitionsmöglichkeiten im Wert von Billionen US-Dollar», sagte Ruto. Afrika habe das Potenzial an erneuerbaren Energien und natürlichen Ressourcen, um diese Gelder anzuziehen. Ziel sei, den Kontinent zu einem global relevanten «grünen Industriestandort» zu entwickeln, der es afrikanischen Ländern ermögliche, auf globalen Märkten «fair zu konkurrieren».
An dem von Ruto und der Afrikanischen Union ausgerichteten Gipfel nehmen bis Mittwoch afrikanische Staatschefs sowie Vertreter der Vereinten Nationen, von Regierungen aus anderen Regionen der Welt, Nichtregierungsorganisationen und aus der Privatwirtschaft teil.
Afrikas Reichtum an Bodenschätzen wie Kupfer und Lithium, die für die Energiewende erforderlich sind, mache den Kontinent «zu einem attraktiven Kandidaten für die Entwicklung eines globalen Zentrums für eine umweltfreundliche industrielle Lieferkette», sagte Ruto weiter. Dabei sei wichtig, dass afrikanische Länder ihre Rohstoffe nicht nur exportierten, sondern Wertschöpfungsketten vor Ort entwickelten, um Gewinne zu maximieren.
Die grösste Herausforderung sei aber die bestehende Investitionslücke im Klimaschutz, sagte Ruto. Seit 2020 haben sich Industriestaaten verpflichtet, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Klimaprojekten im globalen Süden aufzubringen. Dieses Ziel ist aber bislang nicht eingehalten worden. Afrika könne nicht länger auf die versprochene Finanzierung warten, sondern müsse selbst Anreize für private Investoren schaffe, sagte Ruto.