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Kanton streicht Bündner Sozialjahr

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Kanton streicht Bündner Sozialjahr

7. September 2023, 11:42 Uhr
Wer nach der Schulzeit keine Lehre fand, hatte in Graubünden unter anderem die Möglichkeit, ein Sozialjahr zu absolvieren. Es ermöglichte den Schülerinnen und Schülern verschiedene Praktikas und erweiterten Unterricht. Per Ende Schuljahr 23/24 wird das Angebot nun gestrichen. (Symbolbild)
© KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Das Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement (EKUD) des Kantons Graubünden stellt wegen rückläufiger Schülerzahlen das Sozialjahr per Ende Schuljahr 23/24 ein. Das 1972 gegründete Übergangsjahr ermöglichte es Jugendlichen, nach der obligatorischen Schulzeit diverse Praktikas zu absolvieren und sich damit auf eine berufliche Ausbildung vorzubereiten.

Über 1000 Jugendliche absolvierten in den letzten 50 Jahren das Bündner Sozialjahr. Im aktuellen Schuljahr sind es noch fünf Schülerinnen, wie das EKUD am Donnerstag in einer Mitteilung schrieb. Auch in anderen sogenannten Brückenangeboten sank die Schülerzahl in den letzten Jahren drastisch. Waren 2017 noch 270 Schülerinnen und Schüler dabei, sind es aktuell noch 165. Das ist ein Rückgang um 40 Prozent.

Einerseits sei dies ein gutes Zeichen. Denn offenbar gelinge es mehr Jugendlichen, direkt nach der obligatorischen Schule in die berufliche Grundbildung einzusteigen. «Gleichwohl bedaure ich den Entscheid, den Leistungsauftrag mit dem Bündner Sozialjahr nicht weiterzuführen», liess sich der Departementsvorsteher und Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Mitte) zitieren.

Allerdings sei wegen der niedrigen Teilnehmerquote die Situation bei allen sechs Angeboten im Kanton angespannt. Vereinzelt wurden Massnahmen wie Klassenreduktionen oder -kombinationen umgesetzt. Im Falle des Sozialjahrs hat das EKUD entschieden, das Angebot ganz einzustampfen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 7. September 2023 11:42
aktualisiert: 7. September 2023 11:42