Im Kanton Bern werden keine Wolfsrudel geschossen
Bei ihm handelt es sich um einen Einzelwolf, der im Berner Jura seit dem Sommer mutmasslich 36 Nutztiere gerissen hat, vor allem Schafe und Ziegen. Die Abschussverfügung datiert vom 25. Oktober 2023. Der Wolf konnte nach Angaben des Jagdinspektorats des Kantons Bern vom Mittwoch noch nicht erlegt werden.
Ausser den Wolf im Berner Jura will der Kanton Bern im Moment keine weiteren Wölfe schiessen. Andere Kantone haben diesbezüglich mehr Bedarf angemeldet. Graubünden etwa hatte im Zusammenhang mit der Lockerung des Wolfsschutzes angekündigt, den Bestand um einen Drittel zu reduzieren und vier Wolfsrudel zu beseitigen.
Für Abschüsse von Wölfen ist im Kanton Bern einzig und allein die Wildhut zuständig. In anderen Kantonen, etwa im Wallis, ist geplant, dass Jäger mit Spezialausbildung die Wildhut unterstützen.
Im Jahr 2022 wurden im Kanton Bern bei 35 Ereignissen rund hundert Nutztiere gerissen, wie aus dem entsprechenden Jahresbericht des Jagdinspektorats hervorgeht. Insgesamt 117 Wolfsmeldungen aus der Bevölkerung gingen bei der Wildhut ein. 45 Sichtungen blieben unbestätigt, 72 konnten bestätigt werden.
Die jüngst beschlossene Lockerung des Wolfsschutzes in der Schweiz lässt es zu, dass Wölfe neu geschossen werden können, bevor sie Schaden angerichtet haben. Dies betrifft nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Rudel. Der Bundesrat hatte die Anpassung der Jagdverordnung im November gutgeheissen. Anfang Dezember tritt das revidierte Bundesgesetz in Kraft. Wolfsabschüsse sind bis Ende Januar erlaubt.
Der Wolf ist im Kanton Bern seit etwa 15 Jahren präsent, vor allem im Berner Oberland und den Voralpen. Grösstenteils durchziehen Einzeltiere die Gegenden.