IAEA besorgt über wachsende Uran-Bestände im Iran
Für einen Atomsprengkopf wären laut Experten etwa 50 Kilogramm an 60-prozentigem Uran nötig. Für die Nutzung in Nuklearwaffen müsste es noch etwas weiter auf ein Niveau von 90 Prozent angereichert werden. Der Iran beharrt offiziell darauf, kein Atom-Arsenal anzustreben. Grossi hat hingegen darauf hingewiesen, dass abgesehen von Atomwaffenstaaten kein Land ausser dem Iran so hoch angereichertes Uran herstellt.
Mehr Uran-Zentrifugen
Laut dem nichtöffentlichen Bericht, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hat der Iran in den vergangenen Monaten wie angekündigt zahlreiche zusätzliche Zentrifugen zur Uran-Anreicherung an zwei Standorten in Betrieb genommen.
Teheran blockiert Inspektoren
Grossi berichtete auch, dass Teheran weiterhin nicht mit der in Wien ansässigen Atombehörde über offene Fragen zu vergangenen geheimen Nuklear-Aktivitäten redet. Seit der Wahl des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian Anfang Juli seien keine Gespräche zustande gekommen, berichtete Grossi. Ausserdem halte Teheran an seiner Entscheidung fest, erfahrene IAEA-Inspektoren nicht ins Land zu lassen.
Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm drastisch einzuschränken. Im Gegenzug sollten westliche Sanktionen aufgehoben werden. Doch der damalige US-Präsident Donald Trump stieg 2018 aus dem Pakt aus. Im Gegenzug fuhr der Iran seine Atomanlagen wieder hoch und schränkte IAEA-Inspektionen stark ein.