Hunderte Migranten erreichen Lampedusa - Neugeborenes stirbt auf Boot
Auf einem der Boote starb italienischen Medienberichten zufolge ein Baby, das während der Überfahrt geboren wurde. Bei der Mutter setzten auf dem Kahn die Wehen ein. Mit der Hilfe von anderen Mitreisenden brachte sie das Baby zur Welt. Laut den Berichten starb der Säugling kurz nach der Geburt. Rund 40 Migranten waren an Bord des Bootes, das von einem Patrouillenboot der Hafenbehörde gerettet wurde.
Seit Wochenbeginn haben mehrere Tausend Bootsmigranten die kleine Insel zwischen Sizilien und Nordafrika erreicht. Allein am Dienstag kamen mehr als 5000 Menschen an - so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Wegen der Nähe zur tunesischen Küstenstadt Sfax gehört Lampedusa seit Jahren zu den Brennpunkten der Migration nach Europa. Der Stadtrat rief angesichts der angespannten Lage den Notstand aus.
Zeitweise war das Erstaufnahmelager mit rund 6800 Menschen masslos überfüllt. Mittlerweile wurden viele Migranten zur Entlastung des sogenannten Hotspots auf Fähren und Polizeischiffen nach Sizilien oder auf das Festland gebracht. Im Camp befanden sich Ansa zufolge am Samstagmittag mehr als 2200 Menschen. Das sind zwar weniger als zuvor. Trotzdem ist das Lager weiter völlig überbelegt.