Hinter Bombendrohungen in Frankreich stecken oft Jugendliche
«Ich erinnere daran, dass es die Eltern sind, die für die finanziellen Folgen aufkommen müssen, und die sind extrem hoch.» Es liefen 22 Strafverfahren, es gebe Festnahmen und Verurteilungen würden folgen. «Wir können das nicht zulassen. Das erzeugt eine Psychose, die das Land nicht gebrauchen kann.»
Zu den Bombendrohungen kommt es verstärkt seit dem tödlichen Angriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche, der Frankreich schwer erschütterte. Danach wurde die höchste Terrorwarnstufe im Land verhängt.
«Wir brauchen Ruhe in dieser Zeit», sagte der Justizminister. Die Bombendrohungen müssten gestoppt werden. Wie Bildungsminister Gabriel Attal am Donnerstagabend auf France 2 sagte, gab es inzwischen 299 Bombendrohungen gegen Schulen, 75 allein am Donnerstag. Mehrere Dutzend Schüler seien inzwischen als Verantwortliche ermittelt worden, einige seien erst 11, 12 oder 14 Jahre alt.
Auch elf Regionalflughäfen in Frankreich mussten am Donnerstag wegen Bombendrohungen geräumt werden. Wie bei den Schulen überprüfte die Polizei in jedem Fall, dass keine tatsächliche Bedrohung vorliegt. «Das bringt den Flugverkehr durcheinander», meinte der Justizminister. «Das erzeugt eine Psychose.» Wie Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstagabend dem Sender BFMTV sagte, ist die terroristische Bedrohung in Frankreich «sehr hoch». Gleichwohl gebe es aktuell keine konkrete, spezifische Bedrohung.