Festnahmen bei Protesten von Soldatenfrauen in Russland
Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Bewegung «Putj domoi» («Weg nach Hause»), die von Ehefrauen mobilgemachter Russen ins Leben gerufen wurde. In sieben Städten legten Aktivistinnen an Denkmälern für die gefallenen sowjetischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs Blumen nieder. In Moskau nutzten sie bei der insgesamt zehnten Protestaktion gegen den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine das Grab des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer. Vor dem Denkmal bildete sich eine lange Schlange von Menschen mit vorwiegend roten Nelken.
Die Polizei war mit vielen Kräften vor Ort. Auch unweit des Roten Platzes war ein grösseres Polizeiaufgebot, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Die Behörden hatten vor einer Beteiligung an der Protestaktion gewarnt. «Wegen der Verbreitung von Aufrufen im Internet, darunter auch auf sozialen Netzwerken, zur Teilnahme an einer Massenaktion im Zentrum Moskaus, hält es die Staatsanwaltschaft Moskaus für nötig, vor der Unzulässigkeit von Gesetzesverstössen zu warnen», hiess es in einer Pressemitteilung der Behörde. Polizisten suchten vor der Veranstaltung gezielt Journalisten auf, um sie von der Berichterstattung abzubringen. Auch deutsche Journalisten waren davon betroffen.