Büro: Deutscher AfD-Chef «weiterhin auf Intensivstation»
Er liege «weiterhin auf der Intensivstation», sei aber nach wie vor ansprechbar, sagte ein Sprecher. Er sprach von einer «Einstichstelle». Es liefen Untersuchungen auf mögliche Substanzen im Körper, die Polizei ermittele. Konkreter wurde er auf Nachfrage nicht.
Was genau zur Krankenhaus-Einweisung Chrupallas führte, ist immer noch unklar. Der Co-Chef der rechtspopulistischen Partei hatte am Mittwoch eine Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt besucht. Vor Beginn einer geplanten Rede musste er hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und kam dann in die Klinik. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass zu diesem Zeitpunkt «eine offensichtliche Verletzung» nicht erkennbar gewesen sei.
Weiter hiess es: «Um die näheren Umstände dieses medizinischen Vorfalls abzuklären, wurden die weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt übernommen.» Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt sagte am Donnerstagmorgen, es gebe keinen neuen Erkenntnisstand.
Die Polizei hat demnach weiterhin keine Hinweise auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef. Soweit bisher bekannt, hätten sich die Ereignisse hinter der Bühne abgespielt. Die AfD-Bundesgeschäftsstelle hatte von einem «tätlichen Vorfall» gesprochen.
Chrupalla ist einer von zwei Vorsitzenden der in Teilen rechtsextremen Partei. Co-Chefin Alice Weidel hatte am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, auf einen geplanten öffentlichen Auftritt in Bayern verzichtet. Ein Sprecher hatte gesagt, es habe am vorletzten Wochenende einen «sicherheitsrelevanten Vorfall» gegeben. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Weidel sich aktuell auf Mallorca aufhält.
Die 2013 gegründete AfD (Alternative für Deutschland) ist im Bundestag die fünftstärkste Fraktion, liegt aber in aktuellen nationalen Umfragen mit Werten über 20 Prozent auf Platz zwei der Wählergunst. Am Sonntag finden in Bayern und Hessen Landtagswahlen statt, wo die AfD in Umfragen zwischen 14 und 16 Prozent rangiert.
Bei drei Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern im Spätsommer 2024 könnte sie laut Umfragen sogar stärkste Partei werden.