Biden zeigt Verständnis für Gaza-Proteste - Höre eure Stimmen
Was im Gazastreifen und Israel passiere, sei «herzzerreissend». Er habe zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen, um die Kämpfe zu beenden und die Geiseln, die beim Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober entführt wurden, nach Hause zu bringen. Die US-Regierung arbeite «rund um die Uhr» daran, mehr Hilfe für die Menschen Gazastreifens bereitzustellen, die Region zusammenzubringen und einen dauerhaften Frieden herzustellen.
«Ich setze mich dafür ein, dass wir endlich eine Zweistaatenlösung bekommen», sagte Biden. Dies sei eines der «schwierigsten und kompliziertesten Probleme der Welt». Er verstehe den Ärger und die Frustration vieler, und er wisse, dass es vielen das Herz breche - auch ihm. Führung bedeute, sich «durch die hartnäckigsten Probleme zu kämpfen». Es bedeute, Wut, Frust und Schmerz zu überwinden und das zu tun, was man für richtig halte, auch wenn es schwerfalle und man damit alleine sei.
Das 1867 gegründete Morehouse College ist eine Privatuniversität für Männer. Traditionell nimmt es viele Schwarze auf. Zu seinen Ehemaligen gehörte der Bürgerrechtler Martin Luther King, auch der Regisseur und Schauspieler Spike Lee steht auf der Liste. Biden kam nach Georgia, um insbesondere bei schwarzen Wählern um Unterstützung zu werben. In seiner Rede ging der 81-Jährige deshalb ausführlich auf die Bemühungen seiner Regierung für die schwarze Community ein.
Bidens Rede an der Hochschule war mit Spannung erwartet worden, nachdem in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg hochgekocht waren. Studierende und Ehemalige des Morehouse College hatten die Leitung aufgefordert, die Einladung Bidens zur Abschlussrede wegen dessen Nahost-Politik zurückzunehmen. Grosse Proteste blieben am Sonntag aus. Einige Anwesende trugen bei der Veranstaltung laut anwesender Presse Palästinensertücher, andere zeigten Biden den Rücken.